Nico Willig konnte keinen zweiten Sieg für den VfB Stuttgart einfahren. Foto: Pressefoto Baumann

Stuttgarts Interimstrainer Nico Willig konnte nach seinem Einstandssieg keinen weiteren Erfolg feiern. Der VfB Stuttgart darf dennoch trotz der 1:3-Niederlage gegen Herta BSC noch auf die Relegation hoffen.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart bleibt in der Fußball-Bundesliga trotz eines weiteren Rückschlages auf Relegationskurs. Die Schwaben verloren nach einer schwachen Vorstellung bei Hertha BSC mit 1:3 (0:2) und haben mit 24 Punkten nur noch theoretische Chancen auf Rang 15. Dort steht Schalke (30), das am Sonntag (13.30 Uhr/Eurosportplayer) Tabellennachbar FC Augsburg (31) empfängt.

Die Gefahr von unten hält sich auch in Grenzen. Hannover 96 und der 1. FC Nürnberg verloren jeweils ihre Spiele bei Bayern München bzw. beim VfL Wolfsburg und stehen vor dem direkten Abstieg aus der Bundesliga.

Vor 48.668 Zuschauern, zu denen auch Bundestrainer Jogi Löw und sein Torwarttrainer Andreas Köpke gehörten, trafen Kapitän Vedad Ibisevic mit seinem zehnten Saisontor (40.), Ondrej Duda (40.+1) und Salomon Kalou (67.) für die Hausherren, die erstmals nach sieben Spielen ohne Sieg wieder gewannen und nach 359 Minuten ohne Torerfolg wieder trafen. Mario Gomez (70.) verkürzte für den VfB.

Der VfB Stuttgart muss nun gegen Wolfsburg und Schalke ran

Das Spiel hatte zunächst wenig Sehenswertes zu bieten. Stuttgart, das noch gegen Wolfsburg und Schalke spielt, war sehr defensiv eingestellt, nahm die Berliner erst an der Mittellinie auf. „Signalspieler“ Andreas Beck und Dennis Aogo kümmerten sich um die Vorstöße von Valentino Lazaro und Marvin Plattenhardt auf den Flügeln.

Ohne Ex-Nationalspieler Mario Gomez und den genesenen Kapitän Christian Gentner, die beide zunächst auf der Bank saßen, gelang dem VfB im Spiel nach vorne nicht viel. Meist setzten die Gäste auf lange Bälle, die eine leichte Beute für Herthas Hintermannschaft waren. 

Es dauerte bis zur 35. Minute bis zu ersten Ecke des Spiels, die die Gäste hatten. Bei der Rettungsaktion nahm Herthas Abwehrspieler Karim Rekik die Hand zur Hilfe, doch weder Schiedsrichter Daniel Schlager (Hügelsheim) noch Köln griffen ein. 

Mit Gomez zu mehr Risiko

Kurz darauf die Führung der Gastgeber. Nach einer Flanke von Plattenhardt kommt Mathew Leckie völlig frei zum Kopfball. Zieler kann den Ball nur abprallen lassen und Ibisevic ist zur Stelle. Noch vor der Pause das 0:2: Zieler klärt gegen Ibisevic, den Abpraller drischt Duda in die Maschen.

Zur zweiten Halbzeit brachte Stuttgarts Interimstrainer Nico Willig, der am vergangenen Wochenende mit dem 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach noch einen glänzenden Einstand gefeiert hatte, Gomez und ging mehr Risiko. Anastasios Donis (55.) scheiterte mit einem Weitschuss an Herthas Keeper Rune Jarstein, dem nach kicker-Information in der kommenden Woche eine Knie-OP droht. 

Hertha blieb überlegen. Bei einem Torschuss verletzte sich jedoch Leckie und musste ausgewechselt werden. Für ihm kam Javairo Dilrosun, der mit einem fulminanten Sprint das 3:0 durch Kalou vorbereitete. Postwendend brachte das Tor durch Gomez für den VfB noch einmal Hoffnung.