Laut Ifo-Institut hat sich die Zahl der Beschäftigten im Homeoffice seit April kaum verändert. Foto: IMAGO/Westend61/IMAGO/Josep Suria

In diesem Sommer hat laut einer Studie jeder vierte Beschäftigte im Homeoffice gearbeitet. Damit hat sich die Zahl seit April kaum verändert.

Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice ist in den Sommermonaten kaum zurückgegangen. Sommer über ist der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice laut einer Umfrage nahezu unverändert hoch geblieben. Im August arbeiteten 24,5 Prozent der Arbeitnehmer von zu Hause aus, wie das Münchener Ifo-Institut am Montag unter Verweis auf eine Befragung mitteilte.

Im April, als die infolge der Corona-Pandemie eingeführte gesetzliche Homeoffice-Pflicht ausgelaufen war, waren es demnach 24,9 Prozent gewesen.„Offenbar setzen Unternehmen und Beschäftigte dauerhaft auf Homeoffice“, erklärte Jean-Victor-Alipour vom Ifo-Institut. Zwischen den Branchen gibt es naturgemäß große Unterschiede. Etwa ist der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice im Hotel- und Gaststättengewerbe verschwindend gering, während bei IT-Dienstleistern über 70 Prozent der Angestellten von zu Hause aus arbeitet.

Die Bundesregierung will Arbeitgeber nicht erneut verpflichten, ihren Beschäftigten zum Schutz vor einer Corona-Infektion Arbeiten von Zuhause aus anzubieten. Das Kabinett nahm vergangene Woche eine entsprechende Neufassung der Corona-Arbeitsschutzverordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur Kenntnis.

Dabei wurde die ursprünglich von Heil ab Oktober geplante Rückkehr zu einer Homeoffice-Angebots-Pflicht zu einer Kann-Regelung abgeschwächt. Am 20. März waren alle schwerwiegenden Corona-Beschränkungen abgeschafft worden - auch verpflichtende Homeoffice-Regelungen, mit denen die Corona-Pandemie gebremst werden soll.

Große Unterschiede zwischen den Branchen

Die Durchschnittszahl bei der Nutzung von Homeoffice verbirgt dem Ifo-Institut zufolge große Unterschiede zwischen den Branchen: Bei den Dienstleistern arbeiten 35,5 Prozent der Beschäftigten von zuhause, im Großhandel sind es 15,5 Prozent. Deutlich geringer ist der Anteil in der Industrie (15,3 Prozent), im Einzelhandel (5,4) und in der Baubranche (5,1).

An der Spitze liegen die Unternehmensberatungen mit 71,5 Prozent, gefolgt von IT-Dienstleistern mit 71,3 Prozent und Informationsdienstleistern mit 70,6 Prozent. Ganz am Ende liegen den Angaben zufolge die Firmen der Holz-, Flecht- und Korbindustrie mit 4,0 Prozent, die Gaststätten mit 1,7 Prozent und die Hotels mit 1,0 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice.