Die deutsche Wirtschaft schlägt sich wieder etwas besser als zuvor. (Symbolbild) Foto: dpa/Rainer Jensen

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Für das gesamte Jahr ist die Prognose der Bundesregierung dennoch düster.

Berlin - Nach dem historischen Einbruch in der Corona-Krise ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal wieder kräftig gewachsen: Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) liegen diese Zahlen „weit oberhalb der Erwartungen“, die Wirtschaftsforschungsinstitute und auch die Bundesregierung in früheren Annahmen hatten. 

Die Entwicklung im dritten Quartal zeige, dass die deutsche Wirtschaft in der Lage sei, auch unter den Bedingungen der Pandemie „Wachstumskräfte freizusetzen“, sagte Altmaier. Für ihre am Freitag vorgestellte Herbstprojektion war die Regierung nach seinen Worten von einem Plus im dritten Quartal von lediglich 6,6 Prozent ausgegangen.

2020 bricht Bruttoinlandsprodukt ein

Für das Gesamtjahr 2020 sagt die Bundesregierung einen BIP-Einbruch um 5,5 Prozent voraus. Zuvor hatte sie mit einem Minus von 5,8 Prozent gerechnet. Für 2021 wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 4,4 Prozent erwartet; für 2022 ein Plus von 2,5 Prozent.

Bei der neuen Prognose für das laufende Jahr seien die jüngsten Beschlüsse zu einer erneuten Verschärfung der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern bereits berücksichtigt, sagte Altmaier. Für das vierte Quartal war demnach zunächst ein Wachstum von 1,1 Prozent angesetzt worden, das nun auf 0,4 Prozent gesenkt wurde. 

Im dritten Quartal war das Wachstum nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sowohl von höheren privaten Konsumausgaben und mehr Investitionen in Ausrüstungen als auch von stark gestiegenen Exporten getragen. Im zweiten Quartal hatte das BIP im Zuge der Corona-Pandemie einen historischen Absturz erlitten und war um 9,7 Prozent zum Vorquartal eingebrochen.