Die Winterlinde am Venusberg: vom Blitz gezeichnet, aber nicht zerstört. Foto: Langner

Ein Blitzeinschlag am Ostermontag hatte der Deufringer Winterlinde am Venusberg schweren Schaden zugefügt. Wie die Gemeinde mitteilt, ist der Baum aber nicht verloren.

Wie eine offene Wunde zieht sich die Spur der Verwüstung durch die Winterlinde am Rande des Venusbergs in Deufringen. Ein Blitz hatte dort am Ostermontag eingeschlagen und Teile des Baumstamms regelrecht zerfetzt. Die Explosion war Zeugen zufolge noch hunderte Meter weit entfernt zu hören. Die bange Frage lautete seitdem: Ist das Naturdenkmal noch zu retten?

 

Die Antwort gab es in der jüngsten Sitzung des Aidlinger Gemeinderats. „Der Baum muss nicht gefällt werden“, berichtete Bürgermeisterin Helena Österle (CDU) vom Gutachten eines Baumsachverständigen. Ulrich Dürr, Leiter des Aidlinger Ortsbauamts, hatte das Gutachten veranlasst. Zuvor hatte er die Stelle absperren lassen und ein Bauhofteam damit beauftragt, das zersplittertes Holz zu entfernen und einen mächtigen, aber stark beschädigten Ast abzusägen. „So etwas hatte ich jetzt zum ersten Mal“, sagte der sichtlich beeindruckte Ortsbauamtsmeister, nachdem er sich den Schaden vor Ort angeschaut hatte.

Die Absperrung ist mittlerweile wieder verschwunden, das zersägte Holz ein paar Meter entfernt aufeinander gestapelt. Der Stamm wird für immer gezeichnet bleiben, aber offenbar hat die Naturgewalt es nicht geschafft, die Winterlinde zu zerstören. Das Baumensemble mit dem Ruhestein in seiner Mitte wird Spaziergängern und Wanderern also weiterhin Schatten spenden und eine herrliche Aussicht aufs Heckengäu bescheren. Genau wie schon vor 120 Jahren, als diese so genannte Grubbank errichtet wurde, um der Landbevölkerung eine Verschnaufpause von ihrer schweren Last zu gönnen.