In den Weinbergen wird gewässert, Abpumpen aus Bächen ist zurzeit nicht erlaubt. Foto: Lichtgut/Jan Reich

Die anhaltende Trockenheit verleitet Schrebergärtner, Wasser aus Bächen zu schöpfen. Die Stadt hat dies im großen Stil nun aus Naturschutzgründen verboten.

Stuttgart - In Schrebergärten, Vorgärten, auf dem Acker und in Weinbergen hat der Boden Risse. An den letzten Dauerregen kann sich kaum noch jemand erinnern, die Wassermenge im Juli blieb unterdurchschnittlich. Gärtner, Bauern, Winzer und Blumenliebhaber entnehmen momentan besonders gerne Wasser aus nahe liegenden Bächen zum Gießen.

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Die Wasserbehörde des Amts für Umweltschutz weist deshalb darauf hin, dass Wasserentnahmen, die über das Schöpfen mit Gießkannen hinausgehen, genehmigt werden müssen. „Der Einsatz mobiler Pumpen aber auch das Aufstauen oder Absenken der Gewässer zur Wasserentnahme ist nicht zulässig“, heißt es in einer Mitteilung.

Steinkrebse sind gefährdet

Nicht nur die Beete, auch die Bäche seien durch die anhaltende Trockenheit gestresst. Das Amt für Umweltschutz beobachtet die Pegelstände; fallen diese auf eine kritische Größe, sodass Tiere und Pflanzen bedroht sind, verstärkt das Amt die Kontrollen entlang der Stuttgarter Bäche. Unter anderem der bundesweit stark gefährdete Steinkrebs, der in einigen Bächen der Landeshauptstadt immer noch in einer stabilen Population zu finden sei, leide unter den sinkenden Pegeln.

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Auch die Selbstreinigungskraft der Gewässer leide bei zu niedrigem Wasserstand. „Wasserentnahmen verschärfen die Situation und können dazu führen, dass Gewässer ganz trocken werden“, teilt das Amt mit. Dann seien ganze Lebensgemeinschaften in Biotopen in Gefahr, abzusterben. Wer gegen das Verbot verstoße, müsse mit „empfindlichen“ Geldbußen rechnen.