Die Stadtbäume brauchen dringend Wasser. Jeder Anwohner kann helfen, in dem er die Bäume in seiner Nähe gießt. Foto: Archiv Hintermayr

Die vergangen Wochen waren zu heiß und zu trocken. Volker Schirner, der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, erklärt, welche Auswirkungen das auf die Bäume hat und was jeder selbst für die Flora tun kann.

Vaihingen - Die wenigen Tropfen, die in den vergangenen Tagen fielen, reichen nicht aus, um die Pflanzen in der Stadt ausreichend zu bewässern. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) ist beinahe unermüdlich im Einsatz. Neben den GFF-Mitarbeitern sind auch Beschäftigte der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) und externe Firmen unterwegs, erklärt Amtsleiter Volker Schirner. „Dieses Konzept funktioniert eigentlich gut.“ Die extreme Trockenheit habe nur vereinzelt zu Schäden geführt. Das hat einen Grund: „Bäume wachsen intensiv im Mai, Juni. Ende Juli, Anfang August ist ihr Wachstum generell abgeschlossen“, sagt Schirner. Da der Frühsommer eher nass war, haben die Bäume wenig Schaden genommen. „Es geht den Bäumen nicht schlecht.“

Dennoch: Jeder Tropfen Wasser zählt. „Die Böden sind trocken. Jeder Liter hilft“, sagt Schirner. Gabriele Leitz, die für die Grünen im Vaihinger Bezirksbeirat sitzt, regt an, die Feuerwehr zu beauftragen, das GFF beim Bewässern zu unterstützen. „Die Idee hatte ich, weil es viele Städte längst mit Erfolg tun“, sagt Leitz. In Bonn und Magdeburg beispielsweise ist die Feuerwehr schon im Einsatz gewesen, in Bochum unterstützte die Polizei mit Wasserwerfern die Arbeit. In einer Ausnahmesituation wie diesem heißen Sommer sollte eine Hilfe von Amt zu Amt möglich sein, findet Leitz.

Bürger sind aufgerufen, beim Gießen zu helfen

Das GFF sei aufgeschlossen gegenüber einer solchen Kooperation, sagt der Amtsleiter. Man überlege, mit der Feuerwehr eine „vierte Säule“ neben GFF, AWS und externen Firmen für das Bewässern der Stadtbäume aufzubauen. Spruchreif sei aber noch nichts, betont Volker Schirner. „Nach der Sommerpause wollen wir uns mit der Branddirektion zusammensetzen und schauen, ob es sinnvoll ist, für etwaige weitere heiße Sommer eine Zusammenarbeit zu organisieren.“ Bislang gab es eine solche Kooperation nicht, auch nicht beim Rekordsommer 2003.

Gabriele Leitz ruft nun die Bürger dazu auf, den Stadtbäumen etwas Gutes zu tun. Einen entsprechenden Aufruf hat sie auch auf Facebook auf der Seite „Stuttgart-Vaihingen“ des Verbunds Vaihinger Fachgeschäfte (VVF) gestartet. „Unsere Bäume in Vaihingen leiden extrem unter der Trockenheit, besonders die neu gepflanzten“, schreibt Leitz. „Ich möchte auch euch alle bitten, den Bäumen vor euren Häusern ab und zu einen Eimer Wasser zu spendieren, damit sie nicht vertrocknen.“ Sie hofft, möglichst viele Bürger zu erreichen, die beim Gießen helfen. Auch wenn die Wachstumsphase für dieses Jahr bereits abgeschlossen ist, kann Volker Schirner diesen Aufruf nur unterstützen. „Das tut jedem Baum gut“, sagt der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts.