Weitere Kontrollen des Trinkwassers fielen negativ aus. Foto: dpa/Oliver Berg

Das Trinkwasser in Esslingen hat keinen weiteren Anlass mehr zur Beanstandung gegeben. Am Dienstag vergangener Woche waren nach einer Kontrolle eines Wasserhochbehälters Kolibakterien festgestellt worden.

Die umgehende Reaktion der Stadtwerke Esslingen (SWE) und des Gesundheitsamts war richtig – und obendrein gesetzlich geboten: Als am Dienstag vergangener Woche nach einer Kontrolle des Wasserhochbehälters oberhalb von Serach Verunreinigungen durch Kolibakterien festgestellt worden waren, wurde am Mittwoch umgehend ein Abkochgebot für das Trinkwasser erlassen, gepaart mit einer sofortigen Information der Öffentlichkeit. Große Teile des Esslinger Nordstadt waren betroffen. Und als bereits einen Tag später wieder Entwarnung gegeben werden konnte, machte schnell die Vermutung die Runde, dass es sich bei der Feststellung der Keime womöglich um einen Fehler des auswertenden Labors gehandelt haben könnte – und die Proben bei einer nachträglichen Überprüfung eben doch sauber waren.

Dem war allerdings nicht so: „Vielmehr wurde im Rahmen der Nachforschungen zu dem E.Coli-Nachweis vergangene Woche im Hochbehälter Serach der Fund seitens des Labors nochmals klar bestätigt“, erklärt die SWE-Pressesprecherin Charlotte Hänsele. Die Ursache für die leichte Verunreinigung habe im Nachgang allerdings nicht mehr ausgemacht werden können, weil sie womöglich innerhalb kurzer Zeit bereits wieder ausgespült worden sei. „Das könnte letztlich auch der Grund für die insgesamt niedrige Konzentrationen in den Probenergebnissen gewesen sein“, ergänzt Hänsele.

Vorsicht war geboten

Ob es durch die Koli-Bakterien, von denen es gefährlichere und weniger gefährliche Varianten gibt, wirklich zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Nutzer hätte kommen können, lässt sich demzufolge schwer sagen. Aber Vorsicht walten zu lassen, war aus Sicht von SWE und Gesundheitsamt in dem Fall zwingend geboten, zumal der festgesetzte Grenzwert für diese Erreger im Trinkwasser bei Nullkommanull liegt. Deshalb hält es die SWE-Sprecherin auch für gut und sinnvoll, „dass mit den hochmodernen Messverfahren in den Laboren inzwischen selbst geringste Werte detektiert werden können, um unser Trinkwasser als Lebensmittel Nummer eins sauber zu halten und die Bevölkerung zu schützen“.

Weitere Kontrollen, die Ende vergangener und im Laufe dieser Woche erfolgt sind, fielen zudem allesamt negativ aus. Sicherheitshalber wird das Leitungsnetz allerdings nach wie vor gechlort. Ob das für den Kunden wahrnehmbar ist, sei eine andere Frage, sagt Hänsele. „Die Chlormengen sind sehr gering, sodass es durchaus möglich ist, dass die Chlorung kaum oder gar nicht auffällt.“