Am 32. Spieltag werben einige Fußballclubs auf ihrem Trikotärmel für die Stiftung von Til Schweiger. Andere Vereine haben sich dagegen entschieden. Foto: dpa

Bundesliga-Sponsor Hermes will die Fußballclubs am 32. Spieltag mit Werbung für die Til-Schweiger-Stiftung kicken lassen. Nicht alle Vereine unterstützen das. Wir haben beim VfB Stuttgart nachgefragt.

Stuttgart - Was haben der VfB Stuttgart und Til Schweiger gemeinsam? Eigentlich gar nichts. Doch wenn die VfB-Spieler am 7. Mai 2017 zum vorletzten Heimspiel der Saison gegen den FC Erzgebirge Aue einlaufen, könnte auf den Trikotärmeln der Stuttgarter das Logo der Til Schweiger Foundation prangen.

Normalerweise klebt dort bei allen Bundesligavereinen das Logo des Logistikdienstleisters Hermes, einem Sponsor der Deutschen Fußball Liga (DFL). Doch für den 32. Spieltag gibt es die Idee, Werbung für die Stiftung des prominenten Schauspielers zu machen. Vor einigen Tagen hat die DFL die Bundesligavereine über den Wunsch von Hermes informiert. Dabei sei es jedem Verein freigestellt, ob er bei der Werbeaktion für die Stiftung mitmache oder nicht.

Laut einer Umfrage der „Welt“ haben sich nur 13 von 36 Klubs aus der Ersten und Zweiten Bundesliga vollumfänglich zu der Werbeaktion bekannt. Andere Vereine sind noch unschlüssig und 13 haben gegenüber der „Welt“ gesagt, dass sie lieber mit dem üblichen Hermes-Logo spielen wollen.

Die Gründe sind unterschiedlich: die einen sind nicht vom Nutzen der Aktion überzeugt, andere würden sich eher Werbung für clubeigene Stiftungen wünschen und für wieder andere kämen eher Stiftungen infrage, die weniger prominent sind als die von Til Schweiger.

Der VfB Stuttgart unterstützt die Idee

Der VfB Stuttgart zeigt sich der Idee gegenüber jedoch aufgeschlossen: „Die Aktion ist vom DFL an uns herangetragen worden mit der Bitte, sich daran zu beteiligen“, erklärt VfB-Pressesprecher Tobias Herwerth. „Der gute Zweck der Aktion und die Solidarität zu einem Partner der Liga stehen für uns im Vordergrund“, so Herwerth. Die Schweiger Foundation war ursprünglich als allgemeine Hilfe für notleidende Kinder geplant und konzentriert sich mittlerweile vor allem auf die Flüchtlingshilfe. „Ich weiß nicht, warum verschiedene Clubs abgesagt haben“, so der VfB-Pressesprecher.

Bei Hermes selbst will man sich noch nicht zu der Umfrage der „Welt“ äußern. Die Gespräche mit der DFL seien noch nicht abgeschlossen, heißt es von Seiten der Presseabteilung. Ein DFL-Sprecher erklärt auf Anfrage: „Die DFL ist lediglich dem Wunsch des Ligapartners Hermes nachgekommen und hat das Anliegen an die Vereine weitergeleitet.“ Die Teilnahme an der Aktion sei freiwillig. Aus diesem Grund sei auch nicht entscheidend, wie viele Vereine bei der Aktion mitmachen würden.

Auch um „Wir helfen“-Aktion der „Bild“ hat es Wirbel gegeben

Bereits 2015 hatte es Wirbel um eine solche Werbeaktion auf den Bundesligatrikots gegeben. Damals warb die Boulevardzeitung „Bild“ mit dem Slogan „Wir helfen“ für Flüchtlingshilfe. Auch damals stand Hermes als Sponsor der DFL hinter der Idee. Der FC St. Pauli boykottierte die Aktion mit dem Hinweis, dass der Verein selbst in der Hilfe für Flüchtlinge aktiv sei, weitere Vereine folgten.

Ab nächster Saison wird sich die Diskussion um die Sonderlogos wohl erübrigen, denn im Sommer läuft der Vertrag von Hermes mit der DFL aus. Danach können die Vereine selbst entscheiden, was auf dem Ärmel stehen soll, da jeder das Stück Stoff selbst vermarktet.