Seltener Anblick: In gemächlichem Tempo zog ein Luftschiff mit Werbung für Trigema seine Runden über Stuttgart (Archivfoto). Foto: Jonas Knuedeler

Über Stuttgart schwebte ein ungewöhnlicher Besucher: das firmeneigene Trigema-Luftschiff. Was hinter dem seltenen Auftritt am Himmel steckt.

Auf öffentlichkeitswirksame Sichtbarkeit legt die Familie um Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp seit jeher großen Wert – unter anderem mit einem firmeneigenen Hubschrauber, mit dem ikonischen Werbeaffen „Charly“ vor der Tagesschau (ab Mittwoch 19.59 Uhr hier neu im Video) und im Jahr 1997 sogar mit Werbung auf einem Verkehrsflugzeug. Ein echter Hingucker am Himmel ist heute das firmeneigene Trigema-Luftschiff, das jüngst bei einem Flug über Stuttgart für Staunen sorgte.

 

In gemächlichem Tempo zog das Heißluft-Luftschiff am vergangenen Freitag seine Runden über der Landeshauptstadt – mit riesiger Werbung für den schwäbischen Textilkonzern. Gestartet war das seltene Fluggerät gegen 17 Uhr auf dem Flugplatz Pattonville bei Ludwigsburg. Von da aus ging es – vorbei an Zuffenhausen – nach Bad Cannstatt. Nach einer Extra-Runde über dem Wasen führte die Route über das Alte und Neue Schloss zum Landeort, einer Wiese in Leinfelden.

Trigema schwört auf Luftschiff „Charly“

Ein eigenes Luftschiff – das haben wohl die wenigsten Firmen. Trigema schwört indes auf das Fluggerät, das den Namen „Charly“ trägt – genau wie das Werbe-Maskottchen, das auf der Außenhülle abgebildet ist. Trigema-Unternehmenssprecherin Nicole Haderer betont: „Wir setzen auf das Luftschiff, um Aufmerksamkeit zu erregen.“ Seit jeher lege Trigema Wert auf „auffallende, aber exklusive Werbung.“

Hat an die 400 Flüge auf dem Buckel: das Trigema-Luftschiff Foto: Jonas Knuedeler

Unterwegs ist das Heißluft-Luftschiff seit Mai 2016, damals hob es bei einem Fußballevent ab, dem DFB-Pokal-Finale in Berlin. Eingesetzt werde es oft bei Veranstaltungen wie Bundesliga-Spielen, Volksfesten, Kirmes oder Wintersportevents oder auch abends über Großstädten, sagt die Unternehmenssprecherin.

Trigema-Luftschiff: Seltenes Fluggerät bekommt Facelifting

Etwa 40 bis 50 Mal im Jahr kommt das Trigema-Luftschiff zum Einsatz – zwei bis dreimal im Jahr kann es am Stuttgarter Himmel bestaunt werden. Erst Mitte Februar hatte „Charly“ einen großen Auftritt über dem VfB-Stadion. Da die Starts sehr wetterabhängig sind, werden die Termine immer kurzfristig festgelegt.

Das Trigema-Luftschiff bei einem Flug über Köln Foto: Jonas Knuedeler

Der fliegende „Charly“ bekommt bald sogar ein Facelifting: „Im Frühjahr 2026 bekommen wir eine neue Luftschiffhülle, da die alte Hülle nach über 400 Flügen ersetzt werden muss“, sagt Sprecherin Haderer.

„Charly“ über Stuttgart – hier gesichtet am Gerichtsviertel im Osten. Foto: StZN

Die Gondel werde generalüberholt und neu foliert. Trigema zufolge ist das Luftschiff 41 Meter lang; die maximale Geschwindigkeit betrage 40 Stundenkilometer. Der Rumpf bestehe aus Nylongewebe.

Heißluft-Luftschiff von Trigema kurvt über Städte

In einer Gondel haben neben dem Piloten drei weitere Passagiere Platz, so das Unternehmen, das seit Januar 2024 von Wolfgang Grupp junior und Bonita Grupp geführt wird. „In einer Höhe von 150 bis 600 Metern kann das Heißluft-Luftschiff von uns Menschen gut gesehen werden, was natürlich dem gewünschten Werbeeffekt entgegenkommt“, heißt es von Trigema.