In seinem Studio Ghibli arbeitet der Trickfilmer Hayao Miyazaki wie einst: auf Papier, nicht am Computer. Foto: imago/Everett Collection

Hayao Miyazaki, der Meister des japanischen Animationsfilms, wird achtzig Jahre alt. In seinen Filmen hat er alten japanischen Geisterglauben, moderne Anliegen und westliche Stoffe nahtlos zusammengefügt. Nun arbeitet er an seinem letzten Werk.

Stuttgart - Dass er sich zu alt fühle für die kräftezehrende Filmemacherei, hatte Japans Großmeister des Animationsfilms, Hayao Miyazaki, schon mehrfach geäußert. Rücktrittsankündigungen schienen bei ihm wie ein Vitalitätszeichen zu sein. Im September 2013 aber war es ihm ernst. Die Animatoren und anderen Angestellten des kleinen und doch global so einflussreichen Filmstudios Ghibli wurden nach Hause geschickt. Japan war bestürzt, weltweit fühlten viele Menschen einen Stich in der Brust. Denn die Filme Miyazakis, „Mein Nachbar Totoro“ etwa, „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Das wandelnde Schloss“, haben überall die Kinderzimmer erobert und die Dimensionen des Kinos erweitert, so wie einst die Werke von Walt Disney.