Nach der „Kontrolle“ baten die Unbekannten um ein Glas Wasser. (Symbolbild) Foto: dpa/Andrea Warnecke

In Ludwigsburg klingelte es am Donnerstag an der Wohnungstür mehrerer Senioren. Unbekannte gaben vor, die Rauchmelder prüfen zu wollen. Stattdessen räumten sie aber wohl die Wohnungen ihrer Opfer aus: Schmuck und Geld verschwanden.

Die Kontrolle des Rauchmelders steht an – soweit nichts Ungewöhnliches, das kommt immer mal wieder vor. Trickdiebe haben hieraus allerdings eine fiese Masche gestrickt, mit der am Donnerstag mehrere Seniorinnen in Ludwigsburg um Geld und Schmuck gebracht wurden.

 

In einem Fall machte der Unbekannte keine Beute

Abgesehen hatten es die Unbekannten laut Polizei zunächst auf ein Mehrfamilienhaus in der Bönnigheimer Straße. Gegen 11 Uhr klingelten dort Männer an mehreren Türen und gaben sich als Ableser von Rauchmeldern aus. Ein Unbekannter verschaffte sich so Zutritt zur Wohnung einer 88-Jährigen, wo er sich in allen Zimmern umsah und Notizen machte. Später bat er die Seniorin um ein Glas Wasser, ehe er die Wohnung wieder verließ – offenbar ohne Wertsachen gefunden zu haben, denn in diesem Fall war nichts verschwunden. Der Mann soll etwa 30 Jahre und 1,60 Meter groß gewesen sein. Er trug eine graue Jacke und eine graue Kappe.

Nahezu zeitgleich klingelte es bei einer 87-Jährigen an der Wohnungstür. Auch sie ließ einen Mann hinein, der die Rauchmelder in allen Räumen begutachten wollte. Wie sein Komplize bat der Unbekannte schließlich um ein Glas Wasser – was in diesem Fall allerdings Folgen hatte: Die Seniorin bemerkte später, dass Schmuck gestohlen worden war. Der Unbekannte wurde in diesem Fall auf 30 bis 40 Jahre und 1,70 Meter geschätzt. Er hatte dunkle Haare und trug helle Kleidung.

Bargeld verschwindet aus der Wohnung

Die „Rauchmelder-Kontrolleure“ machten sich anschließend wohl auf den Weg in die Besigheimer Straße fort. Dort klingelte es gegen 11.30 Uhr bei einer 91-Jährigen. Der Tatablauf war identisch: Ein Mann schaut sich in der Wohnung um und bittet um ein Glas Wasser. Anschließend fehlten der Frau mehrere Tausend Euro Bargeld. Der Unbekannte wurde wieder als 30 bis 40 Jahre und knapp 1,70 Meter groß beschrieben. Allerdings trug er dieses Mal komplett dunkle Kleidung.

Ob eine Gruppe von Tätern unterwegs war, oder ob es sich in den drei Fällen nicht doch um ein und dieselbe Person gehandelt hat, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Zeugen und weitere Geschädigte werden gebeten, sich unter Telefon 0 71 41 / 22 15 00 oder per E-Mail an ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de zu melden.