Ein Anruf kann teuer werden. Foto: picture alliance / dpa/Rolf Vennenbernd

Ein Marbacher schlägt Alarm, denn obskure Anrufer wollen ihn in eine telefonische Bezahlfalle locken. Die Polizei warnt vor schnellen Rückrufen.

Marbach - Gar nicht lustig findet Wolfgang Zeh die Anrufe, die er vermehrt in den vergangenen drei Wochen erhalten hat. „Fast jeden Tag haben sich bei mir Trickbetrüger gemeldet“, berichtet der 77-Jährige aus Marbach. Die Masche bestehe darin, dass man als Angerufener eine Bäckerei oder ein anderes Geschäft zurückrufen solle. „Dadurch entstehen hohe Kosten“, weiß Zeh, der seine Mitbürger davor warnen will und sich deshalb in unserer Redaktion meldete.

 

Zeh fand die Art der Anrufe gleich komisch und ging der Sache systematisch auf den Grund. Die Telefonnummern der Geschäfte waren um zwei Ziffern ergänzt, fand er durch einen Vergleich mit den richtigen Nummern der Firmen in seiner Internetrecherche heraus. Zeh vermutet, dass die Betrüger seine Handynummer aus dem Telefonbuch haben.

Die Polizei empfiehlt, die Telefonnummern zu prüfen

Mit seiner Vermutung, in eine Bezahlhotline gelockt zu werden, dürfte Wolfgang Zeh richtig liegen, meint Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Diese Art des Telefonbetrugs sei eigentlich ein alter Hut und im Moment kein Massendelikt im Landkreis Ludwigsburg. „Bloß nicht ohne einen kritischen Vergleich mit der angegebenen Nummer zurückrufen oder irgendwelche Tastenkombinationen benutzen“, lautet sei Tipp gegen die Abzocke.

Schon der kurze Besuch einer Bezahlhotline kann teuer werden, weiß Widenhorn. „Zehn Euro, 100 Euro, 1000 Euro – alles ist möglich.“