Die echte Polizei hat falsche Polizisten festgenommen (Symbolbild). Foto: IMAGO/Amit Mendelsohn

Zwei Männer aus Stuttgart sollen als falsche Polizisten für eine Betrügergruppierung agiert haben. Sie sitzen nun hinter Gittern.

Zwei Männer aus Stuttgart haben sich als mutmaßliche Kuriere eines Netzwerks falscher Polizisten entpuppt. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Verdächtigen am Montag gegen 17.30 Uhr spektakulär an der Autobahn-Anschlussstelle Karlsruhe-Süd bei Ettlingen festgenommen. Beamte des Mobilen Einsatzkommandos überwältigten die 22 und 40 Jahre alten Männer. Sie sitzen inzwischen Untersuchungshaft.

Über die Festnahme sind vor allem die Ermittler des Polizeipräsidiums Ludwigsburg erfreut. Handelte es sich bei den Männern doch ausgerechnet um Verdächtige, nach denen sie nach einem Betrugsdelikt im April 2022 im Landkreis Ludwigsburg suchen. Nähere Details dazu will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt geben. Nach Informationen unserer Zeitung hatte ein Senior seinen Goldbesitz aus einem Schließfach übergeben.

Die Opfer werden zum Bankschließfach geschickt

Das im jüngsten Fall tatverdächtige Duo war am Montag in Ettlingen (Kreis Karlsruhe) bei einem Ehepaar im Alter von 65 und 74 Jahren unterwegs. Der 74-Jährige war nachmittags von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen worden, der ihm vorgaukelte, nach einem Raubüberfall in der Nachbarschaft das nächste Opfer zu werden. Weil auch ein Bankmitarbeiter verwickelt sei, müsse er unbedingt die Wertgegenstände aus seinem Schließfach holen und vor die Haustür stellen. Die Polizei werde die dann abholen.

Weit kamen die falschen Polizisten aber nicht. Als sie mit ihrem A-Klasse-Mercedes zur A 5 fuhren, wurden sie von einem Mobilen Einsatzkommando gestoppt und überwältigt. Im Wagen lag noch die Tasche mit Goldbarren, Münzen und Schmuck, die dem Ehepaar aus Ettlingen gehören. Die Ermittler durchsuchten anschließend auch die Stuttgarter Wohnungen und stellten diverse Beweismittel sicher. Unter anderem die Mobiltelefone mit ihren interessanten Daten.

Was man über die Beschuldigten weiß

„Der 40-jährige Tatverdächtige ist polizeilich bisher nicht aufgefallen“, sagt die Ludwigsburger Polizeisprecherin Yvonne Schächtele. Anders sieht es bei dem 22-Jährigen aus, der bereits mehrere Einträge in den Polizeisystemen hat – allerdings keine einschlägigen Delikte. Die beiden wurden am Dienstag einem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Der schickte sie wegen des Verdachts des bandenmäßigen Betrugs hinter Gitter.