Die Tonkabohnen erscheinen auf den ersten Blick nicht besonders ansprechend. Doch ihr Aroma hat ganz Europa verzaubert. Foto: Shutterstock/ Ingrid Balabanova

Die schwarzen Samen des Tonkabaums stammen aus Südamerika, sind in den USA verboten und in Europa als Gewürz heiß begehrt. Was genau ist die Tonkabohne und was macht sie so besonders?

Die drei bis fünf Zentimeter großen, schwarzen Bohnen erscheinen optisch eher unspektakulär. Und doch haben es die getrockneten Samen in die Haute Cuisine Europas geschafft. Die Tonkabohne ist ein absolutes Trend-Gewürz und heißt begehrt.

Was sind Tonkabohnen?

Bei einer Tonkabohne handelt es sich um den Samen des Tonkabaums. Die Bohne kommt ursprünglich aus Südamerika, ist mittlerweile aber auch hierzulande sehr beliebt. Der Baum kann eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen und trägt Früchte, die zu Boden fallen, sobald sie reif sind. Aus diesen reifen Früchten können dann die Samen entnommen werden. Häufig werden die Tonkabohnen im Anschluss für kurze Zeit in Rum eingelegt, bevor sie anschließend monatelang verarbeitet werden. Die Tonkabohnen werden über einen langen Zeitraum getrocknet und fermentiert. Besonders gefragt sind Tonkabohnen als Gewürz für Süßspeisen.

Die Verwendung der Tonkabohne

Das Aroma der Tonkabohnen kommt hauptsächlich in süßen Speisen zum Einsatz. Ob Kuchen, Eiscremes, Puddings, Schokoladen oder vieles mehr - die Tonkabohne ist ein echtes Trendgewürz. Für Sahnedesserts oder andere Cremespeisen kann die Tonkabohne mittels einer Reibe kleingerieben und untergehoben werden. Die Bohne lässt sich mit nahezu jedem süßen Gericht kombinieren. Besonders in warmen Speisen kann sie ihr Aroma gut entfalten.

Doch das Aroma ist nicht ausschließlich der Verwendung für Süßspeisen vorbehalten. Denn auch in manch deftigen Gerichten macht sich die Tonkabohne gut. Besonders in Curry fügt sich der Geschmack ideal ein. Auch Fisch und Fleisch oder einfach eine Suppe lässt sich perfekt durch das Tonka-Aroma abrunden. Für deftige Gerichte eignet sich ein aus Tonkabohnen hergestelltes Öl.

Wie schmeckt die Tonkabohne?

Der Geschmack der Tonkabohne wird auf verschiedene Weisen beschrieben. Neben Mandelaroma, einer Marzipan-Note und Karamell-Geschmack, sind sich aber alle einig: Die Bohne weist ein Vanille-Aroma auf. Aufgrund dieser Geschmackskomponenten wird sie so gerne für Süßspeisen verwendet.

Wie lange ist die Tonkabohne haltbar?

Die braunen Samen auf Vorrat zu haben ist recht kostspielig. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man die Tonkabohne lagern sollte und wie lange sie bei richtiger Lagerung haltbar ist. Im Idealfall sollten die Bohnen kühl, luftdicht, trocken und vor Licht geschützt gelagert werden. Beachtet man diese Komponenten, so ist die Tonkabohne bis zu zwölf Monate haltbar.

Wo kann man Tonkabohnen kaufen?

In Europa sind Tonkabohnen mittlerweile in jedem gut sortieren Supermarkt zu finden. Früher mussten sie noch in Apotheken gekauft werden.

Ist die Tonkabohne giftig?

Die Samen des Tonkabaums enthalten den natürlichen Aromastoff Cumarin. Dieser kann in höherer Konzentration gesundheitlich schädigend sein. Aus diesem Grund ist die Tonkabohne beispielsweise in den USA verboten. In Europa dürfen Tonkabohnen verkauft werden, jedoch nur, wenn sie zuvor fermentiert wurden. Durch die Fermentation sinkt der Cumarin-Gehalt in den Tonkabohnen.

Wieso ist Cumarin gesundheitsschädlich?

In hohen Dosen kann Cumarin krebserregend wirken, es hemmt den Vitamin K Stoffwechsel und kann Einfluss auf die Blutgerinnung haben. Besonders anfällig für Vergiftungen durch Cumarin ist die Leber.