Die Auszubildenden haben viel Spaß beim Renovieren gehabt. Foto: lem

Auszubildende der Volksbank haben den Treffpunkt Pfaffenäcker renoviert und verschönert.

Weilimdorf - Man nehme sechs junge Auszubildende der Volksbank Stuttgart, gebe ihnen Farbtopf, Walze, einen Werkzeugkasten, gute Ideen und eine Woche Zeit – und am Ende erstrahlt das Obergeschoss des Treffpunkts Pfaffenäcker in neuem Glanz. „Mich hat das Ergebnis echt umgehauen“, sagt Eva Merzenich vom Jugendhaus Weilimdorf, die den Stadtteiltreff koordiniert. Seit Freitag leuchten dort die Wände in knalligen Pink- und Lilatönen, auf der Terrasse stehen selbstgezimmerte Holzmöbel, und der helle Laminatboden verleiht dem Raum eine freundliche Atmosphäre.

Die Zusammenarbeit zwischen der Volksbank und dem Treffpunkt Pfaffenäcker ist von der Stadt vermittelt worden. „Sozialer Marktplatz Stuttgart“ heißt das Projekt, bei dem gemeinnützige Organisationen und Wirtschaftsunternehmen zusammengeführt werden. Ziel ist, dass beide Seiten voneinander profitieren. „Wir haben uns gedacht, dass es unseren Azubis gut tut, wenn sie fern des Bankalltags was anderes sehen und handwerklich anpacken“, sagt die Ausbildungsreferentin der Volksbank, Susanne Walter.

Streichen, zimmern, Boden verlegen

Die sechs jungen Frauen und Männer sind sich einig, dass sie in der Woche nicht nur viel Spaß zusammen hatten, sondern auch eine Menge gelernt haben. „Die Arbeit war viel anstrengender als in der Bank“, sagt die 16-jährige Lisa Sanguinette. Ihre Kollegin Svenja Engber stöhnt über ihren Muskelkater. Trotz aller Anstrengung haben sich die Auszubildenden voll und ganz für die Aufgabe engagiert. Denn ursprünglich war lediglich vorgesehen, den Raum zu streichen und die Terrassenmöbel zu zimmern. „Aber dann haben wir hier den dreckigen, löchrigen Linoleumboden gesehen und haben in die Wege geleitet, dass die Volksbank einen neuen Boden spendiert“, sagt Azubi Kim Kallfass. Fachmännische Unterstützung bekam die Gruppe vom Betriebshandwerker der Jugendhausgesellschaft, Awo Bilaovjian. Um die jungen Leute für ihre Arbeit zu belohnen, laden die Jugendhaus-Mitarbeiter alle 60 Auszubildenden zu einem Erlebnistag ein.

Nach dem äußerlichen Aufwerten des Stadtteiltreffs hofft Eva Merzenich nun auch auf einen Ruck, was die Inhalte angeht. Für den Doppelhaushalt 2012/13 hat der Gemeinderat rund 67 000 Euro bewilligt, um damit eine Teilzeitkraft zu finanzieren. Zurzeit läuft das Bewerbungsverfahren, das möglichst bald abgeschlossen sein soll. „Unser Wunsch ist es, dass der neue Mitarbeiter die einzelnen Gruppen besser zusammenführt“, sagt Merzenich.