Das Stuttgarter Ballett bot zum Treffpunkt Foyer am Freitagabend auch etwas fürs Auge und tanzte die Stücke „Mobile“ und „Are You As Big As Me?“ - mehr Eindrücke in unserer Bildergalerie. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Fast 500 000 Besucher zählen Stuttgarts Staatstheater pro Jahr – und das größte Dreispartenhaus der Welt soll weiter wachsen. „Wir sehen die Chance für eine nachhaltige bauliche Erweiterung“, sagte Marc-Oliver Hendriks, Geschäftsführender Intendant, am Freitag beim Treffpunkt Foyer den Stuttgarter Nachrichten.

Stuttgart - Der Oper, dem Theater und dem Ballett geht in Stuttgart der Platz aus. „Es gibt ein Flächendefizit von 12 000 Quadratmetern“, sagt Marc-Oliver Hendriks, Geschäftsführender Intendant der Staatstheater Stuttgart. Er hält daher an dem Ziel einer umfassenden, bis zu 300 Millionen Euro teuren baulichen Neuordnung des Staatstheater-Komplexes mit den zentralen Spielstätten Opernhaus und Schauspielhaus fest.

„Wir haben hier eine einmalige Chance, am traditionellen Standort eine wegweisende bauliche Weiterentwicklung zu realisieren“, sagte Hendriks am Freitagabend beim Treffpunkt Foyer der Stuttgarter Nachrichten in der Stuttgarter Liederhalle.

"Die alte Dame braucht mehr als ein Lifting"

700 Leserinnen und Leser der Stuttgarter Nachrichte erlebten im Mozartsaal die Staatstheater-Spitze gemeinsam auf der Bühne. Über die Frage „Staatstheater Stuttgart – Erfolgsmodell auch für die Zukunft?“ diskutierten neben Hendriks Ballettintendant Reid Anderson, Schauspielintendant Armin Petras und Opernintendant Jossi Wieler.

„Das Opernhaus ist eine hundertjährige alte Dame, und die braucht mehr als ein Lifting“, sagte Wieler. „Vieles, was bei uns tagtäglich passiert, wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig“, bestätigte Hendriks, „wir betreiben ein Theater unter dem Schutzschirm des Bestandsschutzes.“

Das vom Verwaltungsrat der Staatstheater beauftragte Büro Kunkel Consulting schlägt eine umfassende Neugestaltung des Staatstheater-Areals wischen Konrad-Adenauer-Straße und Schlossgarten vor. Neubauten vor dem Kulissengebäude und auf den heutigen Freiflächen vor dem Königin-Katharina-Stift sowie zwischen Opernhaus und Landtagsgebäude sollen eine Konzentration der Staatstheaterräumlichkeiten ermöglichen.

Kein Spielraum für solche Dimensionen?

Der Startschuss für die Sanierung des Opernhauses oder gar die „große Lösung“ (Hendriks) dürfte noch einige Zeit auf sich warten lassen. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten sieht vor allem Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) „keinen Spielraum für solche Dimensionen“.

Gute Nachrichten gab es aber von einer anderen Staatstheater-Baustelle: „Wir bauen endlich“, sagte Anderson und bestätigte damit, dass in den vergangenen Tagen alle bauvorbereitenden Maßnahmen für den Neubau der John-Cranko-Schule des Stuttgarter Balletts abgeschlossen wurden. „Die neue Schule wird zur Spielzeit 2018/2019 eröffnet“, bekräftigte Anderson.

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