Der Einkaufsmarkt in Köngen schließt schon in wenigen Tagen. Foto: Gemeinde Köngen

Bis Jahresende, so die Botschaft von Edeka, hätten beide Treff 3000- Märkte noch geöffnet sein sollen. Jetzt sind die Rathäuser von Denkendorf und Köngen von einer schlechten Nachricht überrascht worden.

Köngen/Denkendorf - Mit heftiger Kritik haben die Bürgermeister von Denkendorf und von Köngen auf die Ankündigung der Edeka Südwest reagiert, die Treff 3000-Standort in den beiden Gemeinden deutlich früher zu schließen, als angekündigt. Sowohl der Denkendorfer Ratschef Ralf Barth, als auch sein Köngener Kollege Otto Ruppaner zeigen sich überrascht, dass der Konzern die beiden Standorte in den nächsten Tagen schließen will.

„Wir hätten uns mehr Vorlauf und ein anderes Verständnis von Verantwortung für die Kundschaft und die Nahversorgung in unserem Ort gewünscht“, sagt Ralf Barth, an die Adresse des Lebensmittelkonzerns gerichtet. Der Markt in dem 11 000 Einwohner zählenden Denkendorf soll spätestens am Samstag, 6. Juli, seine Tore schließen. Ob die Kunden tatsächlich noch bis dahin in der Berkheimer Straße einkaufen können, ist ungewiss. Den Informationen der Gemeindeverwaltung zufolge wird der Verbrauchermarkt dort schon jetzt nicht mehr mit neuen Produkten beliefert.

Befremden und Verwunderung

Im Köngener Rathaus herrscht ob der Edeka-Entscheidung, den zentral in der Ortsmitte gelegenen Markt ebenfalls schon am 6. Juli zu schließen, „Verwunderung und Befremden“. So wird der Bürgermeister Otto Ruppaner in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus zitiert. Die Gemeinden sei im engen Austausch mit Edeka gewesen und von einem Betrieb bis Jahresende ausgegangen. „Der urplötzliche und nicht vorhersehbare Kurswechsel macht uns den Umgang mit einem für Köngen, den Einzelhandel und die Bevölkerung wichtigen Thema nicht einfacher, so der Schultes.

Dass der Mietvertrag für den Markt noch bis mindestens Juni 2020 wirksam sei, stößt Ruppaner zusätzlich bitter auf. „Es kann nicht sein, dass eine Immobilie in zentraler Lage aus taktischen Gründen unnötig lange blockiert wird“, sagt der Ratschef der rund 10 000 Einwohner zählenden Neckartalgemeinde. Ruppaner will sich nun umgehend gemeinsam mit der Verwaltung auf die Suche nach „vergleichbaren Alternativen“ begeben.

Fieberhafte Suche nach Lösungen

Auch im benachbarten Denkendorf wird fieberhaft nach einer Lösung gesucht. „Wir hoffen, dass es uns gelingt, an dieser Stelle wieder einen Verbrauchermarkt zu etablieren“, sagt Barth. Eigentlich sei er davon ausgegangen, dass eine längere Schließzeit des Marktes hätte vermieden werde können, um im Sinne der Kundschaft einen nahtlosen Übergang möglich zu machen. „Wir hoffen, dass sich Edeka letztlich kooperativ zeigen wird, was eine frühzeitige Beendigung des Mietverhältnisses anlangt“, so der Denkendorfer Bürgermeister.