Mit einem Fallrückzieher von Mario Mandzukic hat Bayern München seinen rekordverdächtigen Siegeszug beim VfL Wolfsburg fortgesetzt. Die Bayern siegten 2:0 in Wolfsburg.

Wolfsburg - Mit einem Traumtor von Mario Mandzukic hat Bayern München seinen rekordverdächtigen Siegeszug fortgesetzt. Der Torjäger erzielte zum Auftakt des 22. Spieltages per Fallrückzieher den Führungstreffer beim 2:0 (1:0) der Bayern in seiner alten Heimat beim VfL Wolfsburg.

Den Schlusspunkt setzte Arjen Robben in der Nachspielzeit. Damit untermauerte die Elf von Trainer Jupp Heynckes mit dem fünften Sieg im fünften Rückrundenspiel ihre Ausnahmestellung in der Bundesliga und zeigte sich bestens gerüstet für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal. Zumindest für einen Tag vergrößerten die Bayern den Vorsprung in der Tabelle auf 18 Punkte zum ersten Verfolger Borussia Dortmund.

"Das war nicht nur ein Arbeitssieg, wir haben auch gegen einen Gegner gespielt, der sein bestes Saisonspiel gezeigt hat. Die Wolfsburger haben sich total verausgabt. Das war für uns ein schweres Spiel. Wir haben gezeigt, dass wir klasse drauf sind und uns bei Widerstand zu wehren wissen", sagte Heynckes.

Mandzukic, der in den vergangenen zwei Jahren 20 Tore in 56 Spielen für Wolfsburg erzielt hatte, brachte vor 29 000 Zuschauern in der VW-Arena mit seinem Treffer in der 36. Minute die Bayern auf die Siegerstraße, ehe Robben den zehnten Münchner Sieg im elften Auswärtsspiel der Saison (dazu ein Unentschieden) perfekt machte. Zugleich sind die Bayern seit nunmehr 519 Minuten in der Liga ohne Gegentor. Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking, der in der Hinrunde mit dem 1. FC Nürnberg den Rekordmeister noch geärgert hatte (1:1), muss sich mit dem VfL weiter nach unten orientieren. Der Meister von 2009 liegt aktuell mit nur 26 Punkten auf Platz zwölf.

Trotz der bevorstehenden Großaufgaben - am 27. Februar kommt es außerdem zum Pokalschlager gegen Meister Borussia Dortmund - spielten die Bayern zunächst nicht mit angezogener Handbremse. Das verriet bereits die Aufstellung von Heynckes, der seine vermeintlich stärkste Elf auf das Feld schickte. Das hatte zur Folge, dass Nationalstürmer Mario Gomez und der niederländische Star Arjen Robben wieder auf der Bank Platz nehmen mussten. Auch der für die Champions League gesperrte Jerome Boateng musste für Daniel van Buyten weichen. Und im defensiven Mittelfeld vertrat Luiz Gustavo den angeschlagenen Spanier Javi Martinez (Zehenverletzung).

Munter ging es auch gleich los. Bereits nach drei Minuten hatte Thomas Müller die große Chance zur Führung, als er nach Vorlage von Mandzukic frei zum Kopfball gekommen war. Wer aber dachte, das Spiel wird ein Selbstläufer für den haushohen Favoriten, sah sich getäuscht. Die Niedersachsen machten mit aggressivem Pressing und großer Laufbereitschaft den Bayern lange das Leben schwer und kamen selbst durch überfallartige Konter zu gefährlichen Aktionen. Wie etwa durch Bas Dost, der nach Flanke von Marcel Schäfer aus kurzer Entfernung knapp den Ball verpasste (6.). Ohnehin sorgten Schäfer und auch Ivica Olic auf der linken Seite für viel Betrieb.

Doch eine Wolfsburger Unachtsamkeit genügte den Bayern zur Führung durch Mandzukic. Der frühere Wolfsburger betrieb damit wieder Werbung in eigener Sache. Gute Argumente kann Mandzukic gebrauchen, zumal die Konkurrenz im Bayern-Angriff zukünftig noch größer werden könnte. Vor dem Spiel hatten neuerliche Medienberichte über einen bevorstehenden Wechsel von Torjäger Robert Lewandowski vom deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund zum FCB für Wirbel gesorgt. Weder die Bayern noch der BVB wollten die Berichte des "Münchner Merkur" und des Internetportals Sport1 bestätigen.

Lewandowski ist aber noch Zukunftsmusik, die Gegenwart bestimmen andere Protagonisten. Und die drängten im zweiten Durchgang auf den zweiten Treffer. Dabei hatte Müller gleich die große Chance, doch Naldo rettete für seinen geschlagenen Torhüter Diego Benaglio auf der Linie (49.). In der Folgezeit ließen es die Gäste gemächlicher angehen und verwalteten das Ergebnis, was nicht ohne Risiko war. Denn auf der Gegenseite versuchte Hecking alles und brachte eine Viertelstunde vor Schluss Patrick Helmes ins Spiel, der sein Comeback nach über einem halben Jahr Pause (Kreuzbandriss) feierte. Der Stürmer wäre auch fast Zeuge des Wolfsburger Ausgleichs geworden, als Diego mit einem Freistoß Neuer zu einer Parade zwang. In der zweiten Halbzeit kamen bei den Bayern auch noch Robben und Gomez ins Spiel.

Spiedaten:

Ballbesitz in %: 40,8 - 59,2

Torschüsse: 8 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 46,2 - 53,8

Fouls: 26 - 18

Ecken: 3 - 2

Quelle: optasports.com