Ausgeträumt auf der MS Deutschland: Dem Traumschiff droht jetzt gar der Notverkauf. Foto: dpa

MS Deutschland leckgeschlagen: Für 18. Dezember war die nächste Weltreise des "Traumschiffs" geplant, doch momentan fehlt selbst das Geld für den nächsten Werftaufenthalt.

München - Die Zukunft des finanziell auf Grund gelaufenen „Traumschiffs“ bleibt völlig unklar. Ob die Weltreise der insolventen MS „Deutschland“ wie geplant am 18. Dezember starten kann, sei unklar, sagte der Vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber auf der Gläubigerversammlung am Mittwoch in München. Derzeit fehlt sogar das Geld für den anstehenden Werftbesuch des als ZDF-„Traumschiff“ bekanntgewordenen Kreuzfahrtschiffes. Die Suche nach einem Investor laufe.

Keiner will das "Traumschiff" kaufen

„Im Moment gibt es aber noch niemanden, der einen akzeptablen Preis bietet“, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters, Andreas Jung. Sollte kein Investor gefunden werden, drohe der Notverkauf in zwei bis vier Wochen. Die Gläubiger dürften dann nur einen geringen Teil ihres Geldes zurückbekommen. Auf ihrer Versammlung wählten die Gläubiger den Unternehmensberater Stefan Ulrich zu ihrem gemeinsamen Vertreter.

Die Gesellschaft, der das Schiff gehört, hat rund 56 Millionen Euro Schulden. Davon sind 50 Millionen Euro Anleiheschulden, für die die Gesellschaft hohe Zinsen zahlen muss. Löhne und Gehälter der 280-köpfigen Crew sind bis Ende Januar durch das Insolvenzgeld gesichert. Für die geplanten Reisen der „Deutschland“ sind weiterhin Reservierungen möglich, von denen der Kunde aber jederzeit zurücktreten kann.

Für den Werftbesuch befindet sich die „Deutschland“ derzeit auf dem Weg ins spanische Cádiz. Ohne Überprüfung darf es von Dezember an nicht mehr fahren. Die Kosten für die Überprüfung werden auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.