Die Polizei wertet die Spuren aus, die am Fundort der Leiche von Maria Bögerl gesichert wurden. Foto: apn

Mit drei Gottesdiensten gedenkt Heidenheim in dieser Woche der toten Maria Bögerl.

Heidenheim - Mit drei Trauergottesdiensten will die katholische Kirche in Heidenheim in dieser Woche der ermordeten Maria Bögerl gedenken. Die offizielle Trauerfeier für das getötete Entführungsopfer findet nach Angaben ihrer Heimatgemeinde am Mittwoch in der Dreifaltigkeitskirche in Heidenheim statt. Es seien zusätzliche Trauergottesdienste am Mittwoch in der Schnaitheimer Bonifatiuskirche sowie am Donnerstag in der Kapelle in Nietheim geplant.

Derweil wertet die Polizei auf der Suche nach dem Mörder über 2690 Hinweise aus. Nachdem Mitglieder des Lionsclubs und Mitarbeiter der Heidenheimer Sparkasse am Wochenende über 20.000 Flugblätter mit dem Bild eines gesuchten Zeugen ausgeteilt hatten, stiegt die Zahl der Hinweise auf den Mann auf über 600. Es handelt sich um einen Mann mit Pferdeschwanz, der am Tag der Entführung in der Nähe des Leichenfundorts gesehen worden war, als er per Anhalter unterwegs war.

Ergebnisse der Obduktion stehen noch aus

Wann genauere Obduktionsergebnisse vorliegen, mit Informationen über die Tatzeit und darüber, wie lang die Tote am Fundort gelegen hatte, stand am Montag weiterhin nicht fest. Die Ermittler hatten das Waldstück mit dem Fundort der Leiche bereits kurz nach dem Verschwinden der Bankiersgattin ohne Hundestaffel durchkämmt und nichts entdeckt. Die am Fundort aufgefundenen Gegenstände würden derzeit noch ausgewertet, hieß es.

Der Hund eines Spaziergängers hatte die erstochene Frau am Donnerstagabend in einem Waldstück zwischen Nietheim und Niesitz entdeckt. Der Körper war mit Reisig bedeckt und wies mehrere Stichverletzungen auf. Der Fundort der Leiche liegt etwa einen Kilometer sowohl von der Stelle entfernt, an der die Polizei das Handy der Frau gefunden hatte, als auch vom Ort der geplatzten Lösegeldübergabe.

Die 54-jährige Bankiersfrau war am 12. Mai aus ihrer Wohnung entführt worden. Kurz darauf erhielt ihr Mann, der Vorstandsvorsitzender einer örtlichen Bank ist, per Telefon eine Lösegeldforderung über 300.000 Euro. Bei dem Anruf konnte der Ehemann kurz mit seiner entführten Frau sprechen. Sie sagte ihm, dass sie sich in Lebensgefahr befinde. Die geplante Geldübergabe platzte. Daraufhin meldeten sich die Entführer nicht mehr. Laut den Ermittlern ist unklar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Die Fahnder gehen derzeit davon aus, dass der oder die Entführer aus der Region stammen.