Pädagoge, Theatermann, Historiker: Peter Höfer, Mitbegründer der „Bühne 16“ , ist im Alter von 83 Jahren gestorben
Viele Leonberger kannten ihn als ehemaligen Lehrer am Albert-Schweitzer-Gymnasium. Als Stückeschreiber und Amateurschauspieler ist er das Herz und die Seele der von ihm mitgegründeten „Bühne 16“ gewesen. Als Stadtführer hat er die bewegte Geschichte Leonbergs nahegebracht und die Zuhörer bei den Lesungen im Pomeranzengarten fasziniert. Nun ist Peter Höfer im Alter von 83 Jahren verstorben.
Im Jahr 1941 in Erfurt geboren, hat Peter Höfer seine Kindheit in der Lüneburger Heide verbracht, um danach Germanistik, Geschichte, Pädagogik, Psychologie und Philosophie zu studieren. Anfang der 70er-Jahre wurde Leonberg zu seiner Wahlheimat.
Mit einer dreijährigen Unterbrechung hat Peter Höfer bis zur Pensionierung am Albert- Schweitzer-Gymnasium unterrichtet. Von 1979 bis 1982 hat er als Lehrer in Äthiopien gearbeitet, seine Familie hatte ihn dorthin begleitet. Mit vielen Schülern stand er auch danach in engem Kontakt. „Ich habe ihr Leben wohl sehr beeinflusst, und sie meines auch“, hat Peter Höfer mal gesagt.
Zurück in Deutschland leitete er am ASG einen Theatergrundkurs, nachdem er auch Theaterkursleiter an der Deutschen Schule in Addis Abeba in Äthiopien gewesen ist. Peter Höfer ist es zu verdanken, dass seit 1973 Schultheater zum kulturellen Angebot des ASG gehört, zunächst als Arbeitsgemeinschaft, dann als Grundkurs Literatur. Bis 2007 wurden hier 36 Stücke inszeniert.
Kulturpreis für „Die Keplerin“
Insgesamt hat Peter Höfer 20 Stücke für Amateurtheatergruppen geschrieben. Als Theaterpädagoge schrieb er für Schulaufführungen, später dann für die „Bühne 16“. Von ihm stammt „Die Keplerin“, und zur 750-Jahr-Feier von Leonberg verfasste er „Die große Wut des Herzog Ulrich“ und „Ein Beutelsbacher beugt sich nicht“. Bei der „Bühne 16“ trat Höfer auch als Schauspieler auf: als Faust oder als Jean Valjean in Victor Hugos „Les Misérables“.
Als letztes Werk Peter Höfers wurde 2019 „Das Wunder der Katharina Hummel“ präsentiert. Die war gelähmt und konnte nach einem Gottesdienst in der Stadtkirche im Beisein des Herzogs Eberhard III. auf wundersame Weise wieder gehen.
Mit diesem Stück ist Peter Höfer einer Tradition treu geblieben, denn immer sind es Menschen aus der Geschichte Leonbergs gewesen, denen er ein Gesicht gab und die auf der Bühne lebendig wurden. Stellvertretend für sein hohes kulturelles Engagement erhielt Peter Höfer für „Die Keplerin“ im Jahr 2007 den Kulturpreis der SPD Leonberg.