Der VfB und Trainer Tim Walter werden Santiago Ascacibar wohl keine Steine in den Weg legen. Foto: Baumann

VfB-Profi Santiago Ascacibar zieht es möglicherweise in die spanische Primera Division. Doch ein Ersatz für den wechselwilligen Argentinier steht schon bereit.

Stuttgart - Der Spielplan meint es nicht gut mit dem VfB Stuttgart. An diesem Montag schließt um 18 Uhr die Transferliste für diesen Sommer, um 20.30 Uhr empfängt der Bundesliga-Absteiger den VfL Bochum. Eine terminliche Überschneidung, die vor allem Trainer Tim Walter vor eine besondere Herausforderung stellt: In seine Spielvorbereitung muss der Coach kurzfristig einige personelle Variablen berücksichtigen.

Diese betreffen in erster Linie Santiago Ascacibar und Nicolas Gonzalez, die beiden Argentinier. An einer Verpflichtung Ascacibars zeigt Betis Sevilla aus der spanischen Primera Division starkes Interesse. Da auch der 22-Jährige einem Wechsel zugeneigt ist, stehen die Chancen, dass der Deal zustande kommt, relativ hoch.

Bei Ascacibar geht es ums Geld

Wie immer geht es dabei um das liebe Geld. Erzielen die beiden Vereine bis spätestens Montag Einigkeit, wird den VfB-Fans das vergangene Heimspiel gegen den FC St. Pauli (2:1) als letzter Auftritt Ascacibars im VfB-Trikot in Erinnerung bleiben. Bei der jüngsten Nullnummer in Aue schmorte der defensive Mittelfeldspieler über 90 Minuten auf der Bank. Diese Nicht-Berücksichtigung hat Ascacibar noch einmal vor Augen geführt, dass Tim Walter glaubt, auch ohne den Argentinier auskommen zu können, der seinerseits seine Entwicklung bei der argentinischen Nationalmannschaft gefährdet sieht. Kurzum: Ascacibar steht vor dem Absprung aus Stuttgart.

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Für ihn befindet sich ein anderer im Anflug. Wobei das angesichts von nur einer Autobahnstunde Entfernung eher bildlich gesprochen ist. Philipp Förster trägt im Moment noch das Trikot des SV Sandhausen. Der 24-Jährige ist nach Informationen unserer Zeitung erste Alternative für einen frei werdenden Platz im VfB-Mittelfeld. Die Stuttgarter haben Förster bereits den ganzen Sommer auf dem Radar, auch bei Union Berlin war er im Gespräch. Er hat seinen Vertrag beim Ligakonkurrenten zwar erst Ende Juli verlängert, es ist darin aber eine Ausstiegsklausel in Höhe von 2,5 Millionen Euro verankert. Die VfB-Verantwortlichen sind sich mit dem SV Sandhausen für den Fall eines Ascacibar-Abgangs bereits handelseinig.

Konkretes Angebot für Gonzalez

Mit Förster für Ascacibar könnte die Baustelle im Mittelfeld geschlossen werden. Im Angriff könnte sich wiederum eine neue auftun, sofern Nicolas Gonzalez dem Lockruf aus Italien erliegt. Dem Stürmer liegt ein unterschriftsreifes Angebot aus der Serie A vor, vieles spricht für Udinese Calcio. Grundsätzlich ist der VfB gewillt, den 21-Jährigen zu halten. „Die Schmerzgrenze bei ihm ist sehr hoch“, sagte kürzlich Tim Walter, bekräftigte aber zugleich, dass es eine Schmerzgrenze gebe. Die dürfte bei Gonzalez, der nach einem schweren ersten Jahr in Stuttgart langsam in Schwung kommt, bei über zehn Millionen Euro liegen.

Und dann spielt auch noch der Fall Tassos Donis in diese Überlegungen mit hinein. Beide Stürmer , also Gonzalez und Donis, möchte Sportdirektor Sven Mislintat auf keinen Fall abgeben. Ein möglicher Transfer des Griechen zum FC Genua steht weiter auf der Kippe. Mittlerweile mischt wohl auch noch der FC Bologna mit. Die Italiener würden Donis gerne verpflichten, müssen dabei aber noch andere Personalplanungen berücksichtigen.

Es bleibt also bis zuletzt spannend – für Trainer Tim Walter und für alle Fans des VfB.