Bobic spricht im Transferpoker mit dem VfL Wolfsburg von einer Fürsorgepflicht für VfB.
Stuttgart - Wenn der VfL Wolfsburg heute um 18 Uhr in Gifhorn die Vorbereitung mit einem Freundschaftsspiel gegen den Bezirksligisten TuS Neudorf-Platendorf eröffnet, wird Christian Träsch (23) noch nicht mit von der Partie sein. Die Anzeichen deuten aber darauf hin, dass der Nationalspieler bald zum Kader dazustoßen wird. Der VfL will Träsch aus seinem bis 2012 laufenden Vertrag beim VfB herauskaufen - dank dem Geldgeber VW im Rücken könnten die Wölfe eine hohe Ablöse stemmen. Mehrere Aufsichtsräte bestätigen das große Interesse. Träsch soll sich mit Wolfsburg schon auf den Wechsel verständigt haben. Der VfL soll ihm vier Millionen Euro pro Jahr bieten. Einige Wolfsburger Aufsichtsräte dementieren eine Einigung nicht.
Es geht also um die Ablösesumme. Fredi Bobic sagte gestern, dass "man ab einem gewissen Betrag eine Fürsorgepflicht für seinen Verein hat". Dann bekam ein Liga-Konkurrent aus dem Kraichgau eine volle Breitseite des VfB-Managers ab: "Wir sind ja schließlich nicht 1899 Hoffenheim, die das Geld reingesteckt bekommen." Weil der VfB keinen Mäzen wie Dietmar Hopp hat, wird er bei einer Summe X wohl schwach werden. Im Gespräch sind 12 Millionen Euro - relativ viel Geld für einen Profi, der nur noch ein Jahr Vertrag hat und nächstes Jahr ablösefrei wechseln könnte. Zum Vergleich: Für den dänischen Nationalspieler William Kvist (26) zahlte der VfB rund 3,5 Millionen Euro an den FC Kopenhagen.
Bobic sagt, dass es noch keinen Kontakt mit dem VfL Wolfsburg und dessen Trainer Felix Magath gegeben habe. Er sagt auch, dass "Spieler Verträge haben, um sie zu erfüllen". Und dass der VfB Träsch nicht zwingend verkaufen müsse. Das muss er sagen - er will den Preis für Träsch ja möglichst oben halten. Der Nationalspieler jedenfalls wird am Wochenende zurück in Stuttgart erwartet.
Felix Magath ist aus seinem Urlaub an den Arbeitsplatz zurückgekehrt. Er dürfte bald zum Hörer greifen und eine Nummer in Stuttgart-Bad Cannstatt wählen.