Der Abwehrspieler wird die Stuttgarter aller Voraussicht nach verlassen, da der Fußball-Bundesligist eine hohe Ablöse erhält und Ersatz an der Angel hat. Für das Pokalspiel am Dienstag gibt es jedoch ein Problem.
Es ist eine lange Nacht für die Verantwortlichen des VfB Stuttgart geworden. Zum einen gab es am Samstagabend die ernüchternde 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach umfassend einzuordnen. Zum anderen bat ein Spieler wiederholt darum, den Fußball-Bundesligisten verlassen zu dürfen: Anthony Rouault. Den Abwehrspieler zieht es zurück nach Frankreich. Ein überraschender Transfer zu Stade Rennes steht unmittelbar bevor.
Die Ablösesumme ist ausverhandelt. Nach Informationen unserer Redaktion wird der VfB insgesamt etwa 15 Millionen Euro (13 Millionen Euro fest plus zwei Millionen Euro Boni) kassieren, wenn das Geschäft vollends abgewickelt wird. Dabei gibt es jedoch eines zu beachten: Der Wechsel erfolgt nur, wenn die Stuttgarter einen passenden Ersatz auf dem Transfermarkt finden. Danach sieht es im Moment aus, da der Sportvorstand Fabian Wohlgemuth ohnehin die Verteidiger-Branche genau im Blick hatte. Ein Neuzugang scheint im Anflug.
An diesem Montag müssen die letzten Transfers in der Bundesliga für den Winter geschlossen werden. Bereits am Sonntag trat Rouault deshalb die Reise in seine Heimat an, um beim vermögenden Abstiegskandidaten der Ligue 1 den sportmedizinischen Check zu absolvieren. Der 23-Jährige wollte unbedingt in die Bretagne. Auch, weil er wohl einen sehr gut dotierten Vertrag bis 2029 erhält. Die Stuttgarter wogen aus diesem Grund die sportliche Notwendigkeit Rouaults (Vertrag bis 2027) mit der winkenden Einnahme ab. Das Geld gab dann den Ausschlag, denn Stade Rennes erhöhte das Angebot für einen Spieler, der den VfB nach einer Leihe vom FC Toulouse ursprünglich drei Millionen Euro gekostet hatte.
Nun muss der VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Ameen Al-Dakhil kurzfristig auch noch Rouault gegen den FC Augsburg an diesem Dienstag (20.45 Uhr/ARD) ersetzen. In einem Mannschaftsteil, der ohnehin nicht als qualitativ überbesetzt gilt. Für das Viertelfinale im DFB-Pokal stehen nominell Jeff Chabot, Ramon Hendriks und Anrie Chase zur Verfügung. Auch Leonidas Stergiou hat in der Schweiz auf der Position des Innenverteidigers gespielt. Hoeneß sieht ihn jedoch auf der Außenbahn.
Personell ergibt sich für den Trainer somit eine weitere Herausforderung. Zumal es nach drei Niederlagen hintereinander angeraten erscheint, das Abwehrzentrum zu stabilisieren. Bald mit einer frisch verpflichteten Sicherheitskraft, die dem VfB weiterhelfen soll. Sofort oder perspektivisch – das ist die große Frage. Laut dem Transferexperten Fabrizio Romano soll es sich um den 21-jährigen Luca Jaquez vom FC Luzern handeln.