Die Bauarbeiten laufen: Die Netze sind abgebaut, der Wandbelag wird entfernt. Foto: Fritzsche

Im Winter soll die Sprungbude in Filderstadt eröffnen. Wir haben nachgefragt: Für wen ist die Sportart gut geeignet? Was muss beachtet werden?

Filderstadt - Ein Arbeiter steht auf einer Leiter und reißt dunkelgrünen Teppich von der Wand. Einen großen Teil der Wände hat er schon geschafft: Neben der offenen Tür liegt ein riesiger Haufen an alten Teppichresten. Gleich daneben: die abgebauten Netze und die orangefarbenen Plastiksitze des Center Courts.

Der Startschuss für die Umbauarbeiten ist gefallen: Aus der früheren Tennishalle wird nun die Trampolinsprunghalle Sprungbude (wir berichteten). Im kommenden Winter wollen Martin Hesse und seine Mitgesellschafter eröffnen. „Auch wenn man noch nicht viel sieht, passiert gerade ordentlich etwas“, sagt er beim Rundgang durch die Halle. Derzeit sind die Entkernungsarbeiten in vollem Gange. Altes Mobiliar muss gehen, Wand- und Bodenbeläge werden entfernt, neue Kabel werden verlegt. Mittlerweile steht auch fest, dass das Dach neu gemacht werden muss – zumindest im vorderen Teil der Halle. „Im hinteren Teil, dem Anbau, ist das Dach noch in Ordnung“, berichtet Hesse.

Der Anbau ist jünger als der Rest der Halle, und die dort vorhandene Dämmung bewirkt auch, dass die Luft dort deutlich besser ist als vorne. Wenn das Dach neu gemacht wird, bekommt es dann auch eine Dämmung – „die Luftzirkulation ist uns natürlich wichtig“, so Hesse. Eine Klimaanlage steht aus ökologischen und finanziellen Gründen außer Frage. Auch im Außenbereich haben die Arbeiten begonnen. Hesse zeigt, wo der Eingang hinkommen soll und wo die Parkplätze liegen werden. „Hundert Stellplätze werden wir haben“, erklärt er, „statt Schutterboden kommt noch Pflaster darüber.“ Den Sommer über wird die Entkernung laufen, sowie viele vorbereitende Arbeiten.

Erst in ein paar Monaten wird dann die heiße Phase beginnen: die Inneneinrichtung, die Anlieferung der verschiedenen Trampolingeräte, die Schulung der Mitarbeiter. Viel vorgenommen haben sich die Gesellschafter: „Wir wollen die beeindruckendste und beste Trampolinhalle der Welt sein“, sagt Martin Hesse mit einem Augenzwinkern. Auf 8500 Quadratmetern können Jung und Alt dann miteinander hüpfen. Aber für wen ist Trampolinspringen eigentlich geeignet?

Die heiße Phase beginnt erst in ein paar Monaten

„Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Trampolinspringen viele gute Effekte in der Prävention und Therapie von muskuloskelettalen Erkrankungen, neurologischen Erkrankungen und Herz-Kreislauf Erkrankungen hat“, sagt Günter Maurer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und leitender Arzt der Arkadenklinik. Auch für ältere Menschen kann das Trampolinspringen gut sein, unter anderem regt es die Durchblutung an und stärkt verschiedene Muskelgruppen. „Es gibt mehr positive Effekte, als man in früheren Jahren angenommen hat, dazu kommt dann der Wohlfühleffekt“, so Maurer. Er gibt jedoch zu bedenken: „Dem gegenüber stehen die steigenden Unfallzahlen, vor allem im Freizeitbereich und vor allem bei Kindern.“

Springen nur nach Anleitung und unter Aufsicht empfohlen

Besonders das selbst aufgestellte Trampolin im Garten stellt eine große Gefahrenquelle dar, wenn Kinder gemeinsam und ohne Aufsicht darauf springen, meint auch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Das Trampolin ist ein Sport- und kein Spielgerät. Mit dem richtigen Gefahrenbewusstsein und der nötigen technischen Sicherheit lässt sich die Unfallgefahr verringern“, sagt Generalsekretär Reinhard Hoffmann. Grundsätzlich sei das Springen als Ausgleich zum oft bewegungsarmen Alltag aber gut, heißt es bei der Gesellschaft. Auch Günter Maurer betont: „Am wichtigsten ist es, unter fachkundiger Anleitung und Aufsicht in Rehazentren oder ähnlichen Einrichtungen zu springen. Unterm Strich ist das Trampolinspringen eine gute Sache.“

Der Sicherheitsaspekt ist auch Martin Hesse bei der Sprungbude wichtig. Ein Großteil der rund 150 Mitarbeiter, die eingestellt werden, berichtet er, werde in der Sprungaufsicht tätig sein. Für die Einweisung der Sprungwilligen ist ein separater Raum in der Halle vorgesehen.