Exakt 2026 Kilometer haben Karl-Heinz und Renate Frahm bei ihrer vierwöchigen Reise auf dem 57Jahre alten Kramer KL 11 zurückgelegt. Foto: z

Obwohl sich Karl-Heinz und Renate Frahm bei ihrer Deutschlandreise auf dem 57 Jahre alten Traktor viel Zeit gelassen haben, sind sie schneller vorangekommen als geplant. In vier Wochen hat das Ehepaar 2026 Kilometer zurückgelegt.

Bernhausen - Der Traktor steht wieder in der Garage. „Der alte Mann darf sich ausruhen“, sagt Karl-Heinz Frahm und meint damit nicht sich, sondern den Kramer KL 11, den 57 Jahre alten Traktor, auf dem er und seine Frau Renate 2026 Kilometer durch Deutschland gefahren sind.

„Das Kramerle ist gelaufen wie ein Uhrwerk“, berichtet der pensionierte Ingenieur. Anfang Juli ist das Ehepaar aus Bernhausen wie berichtet zu seiner Tour nach Zingst an der Ostsee aufgebrochen, am 2. August sind die beiden mit vielen schönen Eindrücken und ohne nennenswerte Schäden am Gefährt wieder zurückgekehrt.

Vor der Abreise hatte Karl-Heinz Frahm einen präzisen Routenplan ausgearbeitet. Diesen musste er bereits nach dem ersten Tag der Reise korrigieren. Auch mit Tempo 18 im Durchschnitt war das Paar mit seinem Traktor schneller unterwegs als gedacht. 13 Tage waren für die Reise nach Zingst eingeplant. „Wir waren zwei Tage früher dort“, sagt Frahm. Die Rückfahrt verlief ebenfalls schneller als erwartet.

Dennoch blieb genug Zeit, um den Blick auf die Natur entlang der Strecke zu richten. „Man sieht auch die Blumen am Straßenrand“, sagt Frahm über seine Erfahrung mit der Langsamkeit. Renate Frahm hat durch die zahlreichen Fahrzeuge, die das grüne Gespann auf der Landstraße überholt haben, einen neuen Eindruck von Geschwindigkeit bekommen: „Da merkt man erst, wie schnell die unterwegs sind.“

Kälte, Wind und Dauerregen getrotzt

Ein Autofahrer habe zwar beim Überholen „gebruddelt“, wie Karl-Heinz Frahm berichtet, doch die meisten Autofahrer seien rücksichtsvoll gewesen. Einer habe ihnen sogar „Ihr habt aber Mut“ zugerufen.

Durchhaltevermögen haben die Eheleute an den letzten drei Tagen ihrer Hinreise benötigt. Bei Temperaturen von 15 Grad, Wind und Dauerregen half auch irgendwann die Regenkleidung nichts mehr – und das sonst so fröhliche Paar wurde schweigsam. Für die Frahms aber kein Grund zu meckern: „Wir wollten das ja machen.“

Durch die Rundreise hat das Paar über Filderstadt hinaus Bekanntheit erlangt. Im sächsischen Oschatz, der Partnerstadt von Filderstadt, wurden die Frahms vom Oberbürgermeister empfangen. Diverse Zeitungen berichteten über das reiselustige Paar, eine große Auto-Zeitschrift veröffentlichte eine umfangreiche Reisereportage.

Nach dieser Erfahrung juckt es Karl-Heinz Frahm durchaus, die Tour durch Deutschland bei der nächsten Reise im kommenden Jahr zu toppen. Konkrete Pläne haben er und seine Frau aber noch nicht. Schon am Sonntag wird das „Kramerle“ für einen Kurzausflug wieder die Garage verlassen. Das Ziel ist der Oldtimer-Treff im Freilichtmuseum in Beuren.