Gibt seit Montag die Kommandos für die Regionalliga-Fußballer der Kickers: Trainer Dieter Märkle (Mi.) Foto: Baumann

Trainerwechsel beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers: Wie erwartet muss Kaminski den Verein verlassen. Vorerst übernimmt der erfolgreiche Coach der Oberligamannschaft.

Stuttgart - Die Anzeichen hatten sich nach dem peinlichen 1:2 beim Schlusslicht FC Nöttingen übers Wochenende immer mehr verdichtet, am Montagmittag teilte Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers dann offiziell die Trennung mit: Trainer Alfred Kaminski (52) muss gehen. Das Training am Montag kurz nach 14 Uhr leitete bereits Dieter Märkle. Der Chef des Nachwuchsleistungszentrums, stellvertretender Vereinsjugendleiter und erfolgreiche Trainer der Oberligamannschaft (seit acht Spielen ungeschlagen) übernimmt die Aufgabe kommissarisch. Unterstützt wird der 54-Jährige vom bisherigen Co- und Torwarttrainer Erol Sabanov.

Die Kickers haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, nach Horst Steffen, Tomislav Stipic und Kaminski innerhalb eines knappen Jahres auf den vierten Trainer zu setzen. Auch aus finanziellen Gründen, denn Kaminski besitzt noch einen Vertrag als Trainer der ersten Mannschaft bis 30. Juni 2018. Letztendlich blieb den Blauen aber keine andere Wahl: „Nach umfassender Analyse der sportlichen Situation und der Entwicklung der letzten Wochen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der Verein auf der Position des Cheftrainers neue Impulse braucht“, sagte Präsident Rainer Lorz. Damit findet der Verein eine Situation vor, die viele bereits im Sommer, mit Blick auf einen kompletten Neuanfang nach dem Abstieg aus der dritten Liga, für sinnvoll gehalten haben: Ohne den alten Sportdirektor Michael Zeyer (der vergangene Woche auf Druck des Aufsichtsrates zurücktrat) und mit einer völlig unverbrauchten Trainerlösung von außen. Kaminski hatte zwar im Nachwuchsbereich bewiesen, dass er strukturiert arbeiten kann, menschlich fragwürdig war aber die Art und Weise, wie er mit eisernem Besen Personal im Unterbau aussortierte.

Dieter Märkle sammelte Erfahrung bei 1860 und Augsburg

Dieter Märkle übernimmt nun vorerst die Verantwortung. Er bringt viel Erfahrung mit. Der ehemalige Polizist aus Ulm spielte früher als Verteidiger für den SSV Ulm 1846. Als Trainer war er für den Heidenheimer SB und den 1. FC Heidenheim, Normannia Gmünd, 1860 München II und den FC Augsburg II tätig, für den er auch als Nachwuchskoordinator fungierte. Solange Märkle für die Regionalligamannschaft zuständig sein wird, übernimmt Danijel Baric, der Co-Trainer der Oberligaelf, unterstützt von Oliver Barth, die Chefrolle in der Zweiten. Es ist wahrscheinlich, dass Märkle an diesem Samstag (14 Uhr) im WFV-Pokal-Achtelfinalspiel bei Landesligist SSV Ehingen-Süd auf der Bank sitzen wird, vielleicht auch am 1. November (16 Uhr/Sport 1) im Regionalligaspiel bei Eintracht Trier.

In der Führungsetage der Kickers wollte zwar keiner ausschließen, dass Märkle bei entsprechendem Erfolg auch zur Dauerlösung werden könnte, doch grundsätzlich wird eine externe Lösung favorisiert. „Wir sind auf der Suche nach der optimalen Lösung für die Kickers“, sagte Lorz. Der Markt wird nicht erst seit gestern sondiert. Es kursieren unterm Fernsehturm auch einige Namen. Manche davon waren schon vergangenen Sommer auf der Kandidatenliste. So zum Beispiel Holger Bachthaler, der Ende September bei Bayern-Regionalligist FV Illertissen zurückgetreten ist. Oder Ex-VfB-Profi Thomas Brdaric, zuletzt TSV Steinbach. Oder der Ex-HSV-Profi und frühere VfB-II-Kapitän Marijan Kovacevic, der schon 1860 München II trainierte und derzeit im Nachwuchsleistungszentrum der SV Elversberg arbeitet. Ebenfalls gehandelt wird Hoffenheims U-19-Trainer Domenico Tedesco, der Bruder von Kickers-Spieler Umberto Tedesco. Wenig realistisch erscheint der bei Zweitligist Bielefeld beurlaubte Rüdiger Rehm.

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