Der Niederländer Alfred Schreuder galt als einer von zwei Trainerkandidaten beim VfB, bekennt sich nun aber zu seinem Club Ajax Amsterdam. Damit rückt der Däne Jess Thorup als Top-Kandidat in den Fokus.
Seit fast zwei Wochen schon bestimmt die Trainerfrage die Schlagzeilen rund um den VfB Stuttgart. Ein Name wurde dabei immer wieder als heißer Kandidat für die Nachfolge des beurlaubten Pellegrino Matarazzo gehandelt: Alfred Schreuder, einst Co-Trainer von Julian Nagelsmann bei der TSG Hoffenheim und momentan Coach von Ajax Amsterdam in der niederländischen Ehrendivision.
Daraus wird nun aber nichts: Der 49-Jährige selbst dementierte am Freitag auf einer Ajax-Pressekonferenz, seinen derzeitigen Verein in Richtung Stuttgart verlassen zu wollen. Nicht jetzt und auch nicht Mitte November zu Beginn der zweimonatigen WM-Pause.
„Ich habe diese Geschichten auch gelesen“, sagte Schreuder vor der Ligapartie bei RKC Waalwijk an diesem Samstag – bekannte sich anschließend jedoch eindeutig zu Amsterdam: „Ajax ist ein toller Verein, ich habe hier eine tolle Zeit.“ Er habe deshalb „null Interesse“, den Job beim VfB zu übernehmen. Zu Beginn der Woche soll es noch Gespräche zwischen den Stuttgarter Verantwortlichen und Schreuder gegeben haben, die aber ganz offensichtlich zu keiner Einigung führten.
Thorup soll die VfB-Verantwortlichen in den Gesprächen überzeugt haben
Damit halbiert sich die Anzahl der Kandidaten, mit denen der VfB weitere Gespräche führen wollte – und es bleibt der Däne Jess Thorup als möglicher Nachfolger von Pellegrino Matarazzo. Der 52-Jährige war Mitte September beim FC Kopenhagen beurlaubt worden, er hat sich am vergangenen Sonntag dem Quartett vorgestellt, das sich beim VfB Stuttgart um die Trainersuche kümmert: Alexander Wehrle (Vorstandsvorsitzender und Sportvorstand), Sven Mislintat (Sportdirektor), Markus Rüdt (Direktor Sportorganisation) und Sami Khedira (Berater des Vorstands).
Thorup, einst auch Coach der dänischen U-21-Nationalmannschaft, soll dabei einen guten Eindruck hinterlassen haben. Einigt sich der VfB mit dem Dänen über alle Details, könnte Thorup schon in der kommenden Woche übernehmen.
Schon kurz nach der Freistellung von Pellegrino Matarazzo machten die VfB-Verantwortlichen klar, dass sie eine externe Nachfolgelösung anstreben. Übergangsweise übernahm Michael Wimmer die Verantwortung – und war dabei äußerst erfolgreich. Zunächst gewann der VfB das Ligaspiel gegen den VfL Bochum 4:1, es folgte ein 6:0 im Pokal gegen Zweitligist Arminia Bielefeld.
Nun wird der bisherige Assistent Matarazzos auch an diesem Samstag (15.30 Uhr/Liveticker), wenn der VfB in Dortmund antritt, auf der Bank sitzen. Zudem hatte Sportdirektor Sven Mislintat zuletzt nicht mehr kategorisch ausgeschlossen, dass der bisherige Co-Trainer Wimmer auch noch länger die Chefrolle übernehmen könnte – etwa bis zum Beginn der WM-Pause Mitte November. Zugleich betonte Mislintat, dass Wimmer für den Fall der Verpflichtung eines externen Chefcoaches weiter Teil des Stuttgarter Trainerteams bleiben soll.