Klare Ansage: Trainer Jürgen Klopp gegen Tottenham Foto: imago//David Klein

Am Ende stand der Sieg – doch vorher gab es klare Ansagen von Trainer Jürgen Klopp. Das Spiel des FC Liverpool bei Tottenham Hotspur in der Premier League war auch ein Hörspiel der besonderen Art.

Liverpool/Stuttgart - Jürgen Klopp war noch selten um ein klares Wort verlegen – auch gegenüber seinen Spielern. Am Donnerstagabend bekam das Roberto Firmino zu spüren. Der Angreifer des FC Liverpool hatte den Gegner in der eigenen Hälfte nicht richtig angelaufen und attackiert und bekam dann in Hälfte eins die volle Breitseite seines Trainers ab.

„Bobby, verdammte Scheiße nochmal, Bobby“ – das schrie Klopp über den ganzen Platz. Und weil die Richtmikrofone im Stadion der Tottenham Hotspur offenbar geschickt platziert und gut eingestellt waren, bekamen das auch die Fernsehzuschauer mit. Die deutschen verstanden Klopps Tirade, die englischen wohl kaum.

Für Sky Deutschland kommentierten Florian Schmidt-Sommerfeld und der Experte René Adler aus dem Studio und waren sich ihrer Sache schnell sicher. „Das kann ja eigentlich nur einer gewesen sein“, sagte Schmidt-Sommerfeld und meinte damit, klar, den Mann, der tatsächlich so laut brüllte: Jürgen Klopp.

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Dass der Coach des FC Liverpool auf Deutsch mit Roberto Firmino schimpft, liegt auf der Hand. Denn sein brasilianischer Stürmer spielte ja von 2011 bis 2015 bei der TSG Hoffenheim in der Bundesliga. Klopps verbaler Tritt in den Hintern verfehlte seine Wirkung bei Firmino offenbar nicht, denn er war es, der beim 3:1-Sieg des LFC bei den Spurs in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit das 1:0 erzielte.

Großer Befreiungsschlag

Nach dem Erfolg war Trainer Klopp dann auch wieder gut drauf und reagierte erleichtert auf das Ende der Pleitenserie seines FC Liverpool in der Premier League. „Heute Abend haben wir eine Mauer niedergerissen, das ist gut“, sagte Klopp nach dem 3:1 gegen das Team von Jose Mourinho: „Das war gut, das war gut. Es war auch notwendig, um ehrlich zu sein.“

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Der Meister hatte die vergangenen fünf Spiele nicht gewonnen, in den letzten vier Partien kein Tor gemacht, ehe Firmino (45.+4) die Reds mit seinem Treffer kurz vor der Pause erlöste. Als Trent Alexander-Arnold (47.) kurz nach Wiederanpfiff erhöhte, jubelte Klopp gelöst. Doch weil Pierre-Emile Höjbjerg (49.) umgehend verkürzte und ein weiterer Liverpool-Treffer durch Mo Salah (56.) nicht anerkannt wurde, blieb die Partie zunächst spannend. Sadio Mane (65.) traf nach einem Abwehrfehler Tottenhams.

Duell bei West Ham United

„Es war ein guter Moment, um uns wieder ein bisschen zu zeigen. Wir sind immer noch da, das ist gut zu wissen“, sagte Klopp: „Selbstvertrauen ist kein Licht, das man ein- und ausschalten kann.“ Liverpool verbesserte sich mit nun 37 Punkten auf Platz vier, im Kampf um die Qualifikation für die Champions League treffen Klopp und Co. am Sonntag auf West Ham United. Die Londoner liegen nur zwei Punkte hinter Liverpool auf Rang fünf.