Elf Menschen kamen bei dem Rettungsversuch ums Leben. Foto: AP/Maya Alleruzzo

Vor der Mittelmeerküste bei Alexandria sind in den felsigen und strömungsreichen Gewässern am Abend elf Menschen bei einem Rettungsversuch für einen Jungen ertrunken.

Kairo - Ein kleiner Junge hat vor der Mittelmeerküste bei Alexandria eine Kette katastrophaler Rettungsversuche ausgelöst. Insgesamt seien in den felsigen und strömungsreichen Gewässern am Abend elf Menschen ertrunken, teilten die ägyptischen Behörden am Freitag mit. Zunächst sei der Junge in Schwierigkeiten geraten. Ein Mann habe versucht, ihn aus dem Wasser zu holen und sei selbst von der Strömung erfasst worden. Nach und nach hätten neun weitere Personen zu helfen versucht und seien alle ertrunken, sagte Polizeisprecher Dschamal Raschad. Rettungskräfte bargen zunächst sechs Leichen, nach den übrigen wurde am späten Abend noch gesucht.

Das Meer vor Alexandria ist ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem derzeit bei Tageshöchsttemperaturen von knapp 38 Grad. Der Küstenabschnitt Palm Beach, an dem das Unglück geschah, ist allgemein als gefährlich bekannt. Wegen der starken Strömungen kommt es dort immer wieder zu tödlichen Unfällen. In diesem Jahr ist der Strand wegen der Coronavirus-Pandemie gesperrt und wird deshalb nicht von Rettungsschwimmern überwacht. Die Gruppe mit den Verunglückten kam laut Behördenangaben nach Sonnenuntergang an die Küste, offenbar um nicht von der Polizei erwischt zu werden, die das Badeverbot kontrolliert.