Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart setzt seinen sportlichen Höhenflug unbeirrt fort: Wohin kann das noch führen?

Stuttgart - Der VfB Stuttgart setzt seinen sportlichen Höhenflug unbeirrt fort - und der rote Anhang reibt sich nach vier Siegen in Folge verwundert die Augen: Wohin kann das noch führen? Die Antwort: Bestenfalls ins internationale Geschäft. "Unter Umständen reicht Platz sechs", bestätigt Manager Jochen Schneider.

Wie sie sich den Aufschwung unter dem neuen Trainer Christian Gross erklären, wurden die VfB-Profis nach dem 4:1 gegen Dortmund gefragt. "In der Hinrunde hätten wir nach dem Gegentreffer zum 1:1 auch noch das 1:2 kassiert und verloren. Aber wir haben immer an uns geglaubt. Der Trainer redet uns stark", sagte Serdar Tasci. "Er redet mit jedem und motiviert sehr gut", sagte Timo Gebhart. "Christian Gross achtet sehr auf Details und hat eine klare Ansprache. Außerdem steht jetzt eine eingespielte Mannschaft auf dem Platz", sagte Jens Lehmann, legte die Stirn in Falten und ging ins Grundsätzliche: "In Stuttgart ist es doch traditionell so, dass die Hinrunde immer ein bisschen verschlafen wird."

Kann man so sagen. Dafür gibt es dann in der zweiten Saisonhälfte häufig kein Halten mehr. In der Saison 2006/07 legten die Roten die beste Rückrunde aller 18 Bundesligisten hin, 2008/09 hamsterte nur der spätere Meister VfL Wolfsburg mehr Punkte ein. Und jetzt ist der VfB drauf und dran, eine neue Serie zu starten. Nimmt man nur die Spiele seit der Winterpause, liegt der VfB punkt- und torgleich (9/8:2) gleichauf mit Bayern München auf Platz zwei - nur Spitzenreiter Bayer Leverkusen ist noch erfolgreicher (9/10:3).

Doch es gibt keine Garantie dafür, dass sich der prächtige Start unter Gross zu einer tragfähigen Serie ausweitet. Andererseits: Solange die Roten so weiterpunkten wie bisher, rechtfertigt das internationale Träume. Platz fünf ist zehn Punkte entfernt, doch der Rückstand auf den sechsten Tabellenplatz beträgt nur noch drei Zähler - und Platz sechs könnte am Ende für die Teilnahme an der Europa-Liga reichen. "Dann, wenn beide Pokalfinalisten in der Bundesliga unter den ersten fünf landen", wie der Regelkenner Jochen Schneider weiß.

Unrealistisch ist das nicht. Im Viertelfinale empfängt Bayern München (zurzeit Platz zwei) den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, Schalke 04 (Platz drei) reist zum Drittliga-Spitzenreiter VfL Osnabrück, und Werder Bremen (Platz sechs) trifft auf 1899 Hoffenheim (Platz neun).

Es ist also alles möglich. Aus Sicht des VfB ist aber auch alles nötig, um die Hoffnungen weiter zu nähren. Am Samstag können die Roten gleich damit anfangen. Dann geht es zum 1. FC Nürnberg.

Was Trainer Christian Gross sagt, lesen Sie in unserer Printausgabe.