Das denkmalgeschützte Gebäude wurde inzwischen eingerüstet – jetzt ist die Außenfassade dran. Foto: Stadt Kirchheim

Bei der Sanierung des Alten Wachthauses in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) wurde Unerwartetes gefunden. Dennoch soll im Mai 2026 wiedereröffnet werden. Die nächste gravierende Umbaumaßnahme steht jetzt an.

Das Alte Wachthaus in Kirchheim wird seit vergangenen Oktober saniert. Die Stadt als Eigentümerin des Kulturdenkmals investiert 4,4 Millionen Euro, um das marode Gebäude auf Vordermann zu bringen. Die Arbeiten machen sichtbar Fortschritte: Inzwischen steht rundum ein Baugerüst. „Damit beginnen die Arbeiten an der Außenfassade und eine neue Phase der Maßnahme“, teilt die Stadtverwaltung mit.

 

Der neue Außenputz soll voraussichtlich im kommenden November aufgebracht werden – dann verschwindet das markante Fachwerk aus dem Stadtbild. Das Wachthaus wird nämlich in seiner ursprünglichen Originalität als klassizistisches Gebäude wiederhergestellt. Das 1829 am früheren „Oberen Tor“ errichtete Haus wurde damals – auch zum Schutz der tragenden Holzkonstruktion – dem Baustil entsprechend verputzt.

Unerwarteter Fund beim Bau des Wachthauses

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Fachwerk des Wachthauses verschwindet jetzt unter Putz. Foto: Horst Rudel

1957 aber wurde das Gebälk freigelegt. Was Experten zufolge keine gute Idee war. Die Tragkonstruktion ist schwer geschädigt– nur rund 30 Prozent der Originalhölzer sind noch verwendbar. Auch das Fundament erwies sich laut der Stadtverwaltung als weniger stabil als ursprünglich angenommen. Die Tragwerksplanung musste deshalb angepasst und das Gebäude mit kräftigen Holzbalken gesichert werden. Diese temporären Stützen kommen nach Abschluss der Maßnahmen wieder weg. Der markante Turm des Wachthauses hingegen wird nur während der Arbeiten abgenommen und später originalgetreu wieder aufgesetzt.

Während der Arbeiten im Inneren des Wachthauses wurde nach Mitteilung der Stadt ein unerwarteter Fund gemacht: Unter dem Gebäude sind Teile der alten Stadtmauer entdeckt worden. Und dieses spannende Stück Stadtgeschichte, das bislang überbaut gewesen war, musste zunächst zur Begutachtung freigelegt werden.

Wiedereröffnung im Mai 2026

Diese unvorhergesehene Maßnahme hat den Rohbau allerdings etwas verzögert. Diese können „durch Anpassungen im Bauplan voraussichtlich wieder aufgeholt werden“, informiert die Stadtverwaltung. Der Bau bliebe damit im Zeitplan. Der Abschluss der Sanierung und die Übergabe an den bisherigen Pächter ist für Ende März 2026 geplant. Der Gastronomiebetrieb könnte dann mit Beginn der Biergartensaison im Mai desselben Jahres starten.