Mit einer gelungenen Mischung aus Marschmusik, Ballermann-Hymnen und echt böhmischen Blaskapellen-Klängen ist am Wochenende auf dem Festplatz an der Tournonstraße die 47. Schmidener Kirbe über die Bühne gegangen.
Schmiden - Mit einer gelungenen Mischung aus Marschmusik, Ballermann-Hymnen und echt böhmischen Blaskapellen-Klängen ist am Wochenende auf dem Festplatz an der Tournonstraße die 47. Schmidener Kirbe über die Bühne gegangen. Zwar litt vor allem der kleine Vergnügungspark auf dem vom Regen durchweichten Rasen unter der Witterung. Doch unterm Strich meinte es das Wetter trotz kühler Temperaturen noch halbwegs gut mit dem Musikverein Lyra Schmiden.
Die drei Musikvereine bewegten sich auf den Verkehrskreisel in der Tournonstraße zu
Als besondere Attraktion zum mittlerweile 110-jährigen Bestehen hatte sich der rührige Club zur Eröffnung der Kirbe einen Sternmarsch zum Festgelände einfallen lassen – gedacht als kleine Reminiszenz an den großen Festumzug durch den Ortskern, der den Schmidener noch vom 100. Geburtstag der Lyra in Erinnerung ist.
Und wie bestellt strahlte aus einem blauen Himmel sogar ein wenig die Sonne, als sich die drei Musikvereine aus Fellbach, Oeffingen und eben Schmiden am Samstagnachmittag mit Pauken und Trompeten auf den Verkehrskreisel in der Tournonstraße zubewegten. Wegen der Ferienzeit war die Schar der Musiker zwar sichtlich ausgedünnt. Bei der Stadtkapelle Fellbach etwa konstatierte der Vorsitzende Florian Ladenburger, dass fast die Hälfte seiner Spielleute urlaubsbedingt fehlt. Der als Stadtkapellen-Klassiker geltende „Arosa-Marsch“, erstmals vom neuen Dirigenten Simon Mink intoniert, ermunterte das Publikum am Straßenrand trotz der Sparbesetzung ebenso zum Beifall wie das unter der Leitung von Dirigent Gunnar Dieth anmarschierende Blasorchester des Musikvereins Oeffingen. Der Musikverein Lyra aus Schmiden nutzte beim Sternmarsch aufs Festgelände übrigens den Heimvorteil für eine kleine Abkürzung – und durchquerte den für den Autoverkehr ohnehin gesperrten Kreisel kurzerhand in verkehrter Richtung.
Bei so viel programmatischer Verve wollte übrigens auch Beatrice Soltys nicht nachstehen
Angekommen im Festzelt präsentierten sich die Musiker der drei Kapellen gemeinsam auf der Bühne. Unter der Leitung des Schmidener Dirigenten Markus Thürmer stimmten sie den Konzertmarsch „Viribus unitis“ an – das von Josef Bach komponierte Stück geht auf den Wahlspruch des österreichischen Kaisers Kaiser Franz Joseph I. zurück und bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt „mit vereinten Kräften“.
Bei so viel programmatischer Verve wollte übrigens auch Beatrice Soltys nicht nachstehen. Die Fellbacher Baubürgermeisterin bewies im Streifen-Look nicht nur Mut zum modisch außergewöhnlichen Outfit. Sie zeigte beim Fassanstich auch, dass sie aus einem handwerklichen Malheur gelernt hat. Bei ihrem ersten Auftritt bei der Schmidener Kirbe vor Jahren hatte die Verwaltungsfrau den Zapfhahn vor lauter Aufregung abgeschlagen. Beim neuerlichen Versuch am Samstag saß das gute Stück nach drei gezielten Schlägen – als sie mit einem frisch angezapften Humpen mit dem Lyra-Vorsitzenden Eberhard Krause auf der Bühne anstieß, war ihr die Erleichterung über die Maßarbeit mit dem Holzhammer ins Gesicht geschrieben.
Gefeiert wird auch an diesem Montag noch bei der Schmidener Kirbe
Zu hören war beim Fassanstich übrigens auch ein Verbesserungsvorschlag: Wie wäre es denn, meinten Zuschauer, wenn die gute Idee mit dem Sternmarsch der drei Blaskapellen bei einer Neuauflage aus-gebaut werden und in einem gemeinsamen Platzkonzert auf dem Tournon-Kreisel münden würde, bevor es ins Festzelt geht?
Gefeiert wird auch an diesem Montag noch bei der Schmidener Kirbe: Um 14 Uhr beginnt der Treff bei Kaffee und Kuchen, um 15.30 Uhr die Kinderparty mit Caro und Bettina, bevor um 17 Uhr das Jugendorchester der Lyra auf der Festzelt-Bühne nimmt. Nach einem Zwischenspiel des Musikvereins Schnait 18.30 Uhr lässt das Blasorchester des Schmidener Musikvereins ab 20.30 Uhr die Jubiläumskirbe ausklingen.