43 Stocherkähne sind zum Rennen an diesem Donnerstag angemeldet. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Wegen hoher Pegelstände am Neckar stand das traditionelle Stocherkahnrennen in Tübingen bis wenige Stunden vor dem Start auf der Kippe. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen.

Alle, die an diesem Donnerstag den Feiertag für einen Ausflug zum Stocherkahnrennen nach Tübingen nutzen wollten, mussten sich gedulden bis endgültig feststand, ob die traditionelle Veranstaltung auf dem Neckar tatsächlich stattfinden kann. Grund waren die hohen Pegelstände am Neckar und die starke Strömung, die den Verantwortlichen Sorgen um die Sicherheit der teilnehmenden Mannschaften machten.

Erst wenige Stunden vor dem Rennstart ist die Entscheidung gefallen

Erst jetzt, wenige Stunden vor dem Rennstart um 14 Uhr, gab Lukas Kessler, einer der Organisatoren, Entwarnung: „Wir haben das Go“, teilte er auf Anfrage mit. Das Stocherkahnrennen kann also wie geplant starten. Kessler ist Mitglied der Studentenverbindung Turnerschaft Hohenstaufia, die beim Stocherkahnrennen im vergangenen Jahr Letzter wurde und deshalb das diesjährige Event ausrichtet.

Bis zuletzt stand auch eine abgespeckte Version des Rennens im Raum – ohne den Kostümwettbewerb um 13 Uhr. Aber auch der kann nun wie geplant stattfinden, bestätigt Kessler.

Verlierer-Team muss pro Mitglied einen halben Liter Lebertran runterwürgen

Bereits im Jahr 1956 fand in Tübingen das erste Stocherkahnrennen statt – ins Leben gerufen von der Studentenverbindung Tübinger Lichtenstein, die zur Einweihung ihres neuen Holzkahns weitere Verbindungen zum Rennen herausforderte.

Ursprünglich war es als Veranstaltung von Verbindungsstudenten für Verbindungsstudenten gedacht. Doch inzwischen darf jeder mitmachen, der einen Stocherkahn besitzt – von der Zahnmedizin-Fachschaft bis zu privaten Rennteams. 43 Stocherkähne haben sich in diesem Jahr zum Rennen angemeldet. Das Gewinner-Team darf sich über ein Fass Bier freuen. Die Verlierer müssen das Rennen im nächsten Jahr organisieren – sowie einen halben Liter Lebertran runterwürgen.