Mit 366 Flugbewegungen war der Freitag der Tag mit den meisten Passagieren im Jahr. Foto: Flughafen Stuttgart GmbH

In einer Hinsicht hat der Pfingsten den Sommer längst in den Schatten gestellt. An keinem anderen Tag dieses Jahres werden so hohe Fluggastzahlen erwartet, wie am gestrigen Freitag. Doch die Verantwortlichen waren vorbereitet.

Stuttgart - Beim Blick in dem Himmel denken wohl viele: Ab in die Sonne! Mit 366 angemeldeten Flugbewegungen und 35 000 erwarteten Passagieren ist der Andrang am Flughafen Stuttgart am Freitag so groß gewesen, wie voraussichtlich an keinem anderen Tag des Jahres. „Der Effekt kommt dadurch, dass sich noch Geschäftsreisende mit Urlaubsreisenden überlappen“, so Flughafensprecher Johannes Schumm. Zu Beginn der Sommerferien flögen deutlich weniger Geschäftsleute.

Ein Rekord wird es aber wohl nicht: Im Vorjahr sei die Zahl der Fluggäste an diesem Tag noch etwas höher gewesen, schätzte Schumm. Für die gesamten Pfingstferien rechne der Flughafen mit 5300 Starts und Landungen und 770 000 Sitzplätzen Kapazität. Die Zahl der Passagiere werden laut Prognosen etwa ein Prozent unter der des Vorjahres liegen. Aber: „Wie es genau läuft, wissen wir natürlich noch nicht. Es kann ja heute noch jemand buchen“, sagt Schumm.

Viel Andrang am frühen Morgen

Besonders groß sei der Andrang gleich in den frühen Morgenstunden der ersten Tage, sagte der Sprecher. Der Flughafen und die Bundespolizei hätten mit zusätzlichem Personal vorgebaut, so dass am Freitag selbst bei größtem Andrang kaum mehr als eine Viertelstunde gewartet werden musste. Dies bestätigte auch Saskia Bredewald, Sprecherin der Bundespolizei am Flughafen. Sie wies noch einmal darauf hin, dass vor allem Familien gut daran täten, sich frühzeitig über die Reisevorschriften zu informieren – etwa, was die Mitnahme von Babygläschen und Flüssigkeiten betreffe. „Auch Cremes und Lebensmittel zählen zum Teil zu Flüssigkeiten – zum Beispiel der klassische Camembert-Streichkäse.“

Dem Andrang entsprechend waren auch die Parkplätze gut nachgefragt. „An Spitzentagen kann es schon mal vorkommen, dass im gewünschten Parkhaus gerade keine Plätze mehr frei sind“, räumte Schumm ein. Früher sei das noch anders gewesen, aber durch die immer bessere Auslastung und die Airport-City seien heute vor allem die kostengünstigeren und nahen Stellplätze schneller ausgebucht. Deshalb hätten sie aber ein Parkleitsystem, das Autofahrer notfalls zu freien Plätzen führt.

Parkplätze besser vorher buchen

Wer einen speziellen Parkplatz wünsche, könne sich frühzeitig über die Internetseite des Flughafen informieren und den Platz dort online buchen. Das gehe mit EC-Karte oder Kreditkarte. „Man schiebt die Karte dann in die Schranke.“ Diese würde sich in dem Fall selbst dann öffnen, wenn der Parkplatz sonst ausgebucht sei.

Etwas kritisch sehen er und die benachbarten Gemeinden die zahlreichen Ausweichparker. Der Flughafen habe vor allem Probleme mit privaten Anbietern, die ihre Kunden mit Shuttle-Bussen vom Flughafen abholen wollen und dann wartend die Kurzliefer-Zone „Kiss and Fly“ blockieren.

In Leinfelden-Echterdingen und Plieningen wird es in den Hauptreisewochen derweil mancherorts knapp mit Stellplatzen. „Die Anwohner wenden sich dann an uns“, sagte etwa Andrea Lindel, Bezirksvorsteherin von Plieningen-Birkach. Vor allem im Gewerbegebiet Entenäcker und an der U3 gebe es häufiger mal Ausweichparker.