In Baiersbronn gibt es für Kinder viel zu entdecken: Klicken Sie sich durchs Kinderprogramm Foto: StN

Vielfältige Kinderangebote im Schwarzwald: Wer hier auf den Holzweg gerät, ist goldrichtig.

Baiersbronn - Wer hier auf den Holzweg gerät, ist goldrichtig. Denn der 2,5 Kilometer lange Entdeckungspfad durch den Wald ist eines von rund einem Dutzend Kinderangeboten im Schwarzwaldort Baiersbronn, die für viel Abwechslung im Familienurlaub sorgen.

Finn Braun rückt noch einmal die Skibrille zurecht. Dann stößt sich der Achtjährige vom Sitzbalken ab und gleitet mit seinen Sprungskier die 25-Meter-Schanze hinab. Finn ist 1,30 Meter groß. Seine beiden Bretter sind 55 Zentimeter länger als er. Jetzt hebt der Junge ab zum Sprung, bringt die Skier in die V-Stellung und fliegt durch die Luft. Es klatscht laut, als die Bretter des Achtjährigen auf der Kunstrasenmatte landen und er den Hang hinabflitzt. Unten im Tal schwingt Finn ab und kommt sicher zum Stand.

Im Schwarzwald einzigartiges Wandernetz

Etwa 20 andere Kinder und ihre Eltern klatschen begeistert in die Hände. Finn, der Nachwuchssportler aus Baiersbronn, ist schon ein kleiner Held. Gemeinsam mit anderen Kindern aus dem Schwarzwaldort und zahlreichen kleinen Feriengästen von auswärts nimmt er heute am Ferienprogramm "Schnuppern beim Sommer-Skispringen" teil. Klaus Faißt, Trainer beim Schwäbischen Skiverband und Mitarbeiter von Baiersbronn Touristik, führt die Kinder ans Skispringen heran. Der 54-Jährige hat dafür einen Geschicklichkeitsparcours aufgebaut. Geduldig übt er mit den jungen Sportlern, wie man auf wackligen Brettern das Gleichgewicht hält, wie man beim Sprung vom Kasten stabil in der Luft bleibt und wie man in der Schrittstellung sicher landet.

Die Kinder sind begeistert. Sie wissen zwar, dass sie heute nicht so wie Finn von der 25-Meter-Schanze springen werden. Aber wer schon Ski fahren kann, der schafft an diesem Tag vielleicht schon einen Sprung von der kleineren 10-Meter-Übungsschanze. So wie Karina, ein kleines, sechsjähriges Mädchen, das am Ende des Tages mutig von der kleinen Schanze springt und nach der Landung auf dem Hosenboden ins Tal schlittert. Als sie unten ankommt, lacht sie, steht auf und geht wieder hoch zur Schanze. Sie will heute noch eine Landung stehen.

Eigentlich sind die neun Dörfer, die sich zum Gemeindeverbund Baiersbronn zusammengeschlossen haben, ja für andere Angebote bekannt. Ganz oben auf der Hitliste steht die Kulinarik. Die Sterneköche Harald Wohlfahrt, Claus-Peter Lumpp und Jörg Sackmann lassen Feinschmecker bundesweit mit der Zunge schnalzen. Auch das 550 Kilometer umfassende gut ausgeschilderte Wandernetz mit seinen gemütlichen Hütten ist einzigartig im Schwarzwald.

Lustiger Kerl mit roter Weste und schwarzem Hut

Doch das allein lockt noch keine Familie hierher. Deshalb investiert Baiersbronn auch in Angebote für Kinder. Wie etwa das umfangreiche Sportangebot - vom Sommerskispringen über die Kinderolympiade bis hin zu Reitausflügen. Überhaupt: Wer Tiere liebt, ist hier richtig. Kühe kann man im Stall der Bauernhöfe füttern, Ziegen streicheln und Weiderinder beim Grasen beobachten. Außerdem gibt es den Holzweg. 16 Stationen hat der 2,5 Kilometer lange Rundweg. Riesige Wurzeln, eine Pflanzschule mit Barfußpfad sowie ein überdimensionales Klangspiel aus Holz: Hier kann man nicht nur viel über Bäume, Holz und Holzwirtschaft lernen, sondern auch mit Holz experimentieren.

Und dann hat Baiersbronn gleich fünf Freibäder aufzubieten. Im Naturbad im Ortsteil Mitteltal kann man von einem Sprungfelsen ins Wasser springen. Oder zur Ruheinsel mitten im Wasser schwimmen. Das Kinderbecken hat eine Rutsche und einen Tunnel.

Lustiger Kerl mit roter Weste und schwarzem Hut

Und wenn es regnet, gibt es immer noch Murgels Spielhaus. Auch hier gilt: Einheimische und auswärtige Kinder spielen zusammen. Die Erzieherinnen Brigitte und Andrea kümmern sich um den Nachwuchs. Murgel übrigens ist eine Kunstfigur. Der lustige Kerl mit der roten Weste und dem schwarzen Hut ist nach dem Fluss benannt, der durch Baiersbronn fließt: die Murg. Ebenfalls für Schlecht-Wetter-Tage geeignet ist ein Ausflug ins benachbarte Freudenstadt. Das dortige Panoramabad bietet mit Sportbecken, Riesenwasserrutsche, Wasser-Erlebnisgrotten und der Saunalandschaft bis abends um 22 Uhr für jeden etwas.

Finn, das Skisprungtalent aus dem Schwarzwald, weiß das natürlich längst alles. Spätestens am letzten Urlaubstag sind aber auch die Kinder der auswärtigen Feriengäste Baiersbronn-Experten. Sie wissen, wozu Holz gut ist und welche Erfahrungen man beim Skispringen macht.