Die Teilnehmer der Tour Ginkgo strampeln für eine gute Sache – hier zum Beispiel im Rems-Murr-Kreis. Foto: Gottfried Stoppel

Zur Halbzeit der Benefiz-Tour Ginkgo machen die Teilnehmer in Endersbach Station. Sie treten in diesem Jahr für ein Nachsorge-Projekt des Olgahospitals in die Pedale.

Weinstadt - Etwas abgekämpft, aber mit strahlenden Gesichtern treffen die Teilnehmer der Tour Ginkgo am Freitag vor einem Baumarkt in Weinstadt-Endersbach ein. Der Etappenstopp im Remstal markiert etwa die Halbzeit der Radtour für einen guten Zweck, die am Donnerstag in Stuttgart startete, um dann mit Stationen in Ludwigsburg, Backnang, Winnenden und Fellbach am zweiten Tag über Waiblingen in Endersbach halt zu machen. „Es macht riesigen Spaß in einem so motivierten Team mitzufahren“, stellt eine Teilnehmerin begeistert fest. Und ergänzt, dass der gute Zweck, der hinter der Tour Ginkgo steht, alle Mitfahrer noch mehr beflügle.

Hilfe für schwerstkranke Kinder

Der Erlös der Radtour kommt der Christiane Eichenhofer-Stiftung zugute. Die Namensgeberin erkrankte 1969 mit fünf Jahren an Leukämie und hatte das Glück, dass ein engagierter junger Arzt sie damals mit neuartigen Behandlungsmethoden behandelte, während andere Mediziner sie längst aufgegeben hatten. Nach insgesamt zwölf Jahren konnte Eichenhofer schließlich 1981 als geheilt entlassen werden.

Heute engagiert sich die zweifache Mutter für die Tour Ginkgo, um etwas von der Hilfe, die sie selbst einst erfahren hat, an die Familien schwerstkranker Kinder zurückzugeben. „Als ehemalige Leukämiepatientin weiß ich, was es bedeutet, nicht nur von ärztlicher Seite, sondern auch von Privatpersonen Unterstützung und Zuspruch zu erfahren“, beteuert die Stiftungsgründerin. Das gesammelte Geld erhält bei der diesjährigen Tour Ginkgo die sozialmedizinische Nachsorge am Olgahospital mit dem Titel „Olgäle sorgt nach“. Seit Oktober 2013 ist das Team aktiv unterwegs, um kranke Kinder und deren Familien auf ihrem Weg zurück in den Alltag zu begleiten. Diese Begleitung sei für die ganze Familie wichtig, um das kranke Kind optimal versorgen zu können und den anderen Familienmitgliedern die nötige Sicherheit zu geben, so die Stiftung. So ist das Ziel der Tour seit jeher „an die Menschen zu gelangen“ und sie zu sensibilisieren.

Bei Martina Steuer mussten die Organisatoren keine große Überzeugungsarbeit leisten. Die Leiterin des Globus-Baumarkts in Endersbach wirbelt bereits seit Wochen durch Weinstadt, um Spenden für das Stuttgarter Kinderkrankenhaus zu sammeln. „Für mein Team und mich war das gar keine Frage, ob wir dabei sind oder nicht“, stellt Martina Steuer fest. Alle Beteiligten hätten vollen Einsatz gezeigt und das Ergebnis sei Wahnsinn, bekräftigt sie. Heraus kam eine Summe von 25 252 Euro alleine auf der Weinstadt-Etappe. Der Oberbürgermeister Michael Scharmann, der wegen einer wichtigen Dienstreise persönlich nicht anwesend war, teilte mit, dass der Klinikverein „Olgäle sorgt nach“ wertvolle und wichtige Arbeit leiste und er daher gerne die Schirmherrschaft für die Tour in Weinstadt übernommen habe.

Von 7000 auf 15 000 Euro aufgerundet

Bereits am Donnerstagabend hatte die Tour Ginkgo einen Zwischenstopp bei der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK) in Fellbach gemacht, die die Tour seit mehr als zehn Jahren unterstützt. Die intern erradelte Summe von etwa 7000 Euro rundete die SDK kurzerhand auf 15 000 Euro auf. „Ich bin völlig überwältigt von der guten Stimmung und den unglaublichen Spendengeldern, die wir in diesem Jahr wieder an einen wirklich guten Zweck weitergeben können“, resümiert Christiane Eichenhofer zur Halbzeit der Tour Ginkgo 2017, die an diesem Tag noch über Kernen und Ostfildern zum „Olgäle“ nach Stuttgart weitergeht.

Der letzte Etappentag führt die Radler dann von Ditzingen über Rutesheim, Renningen und Magstadt nach Sindelfingen und schließlich zurück nach Stuttgart.