Wout van Aert bejubelt seinen zweiten Sieg. Foto: AFP/THOMAS SAMSON

Wout van Aert bejubelt bei der Tour seinen zweiten Sieg. Das Gelbe Trikot bleibt beim Tagesdritten Tadej Pogacar. Unterdessen gibt es erste Corona-Fälle im Peloton.

Mit perfektem Timing im Sprint hat Wout van Aert das Schweiz-Gastspiel der Tour de France gewonnen und am Olympiastadion von Lausanne seinen zweiten Etappensieg gefeiert. Der Belgier setzte sich auf der achten Etappe am Samstag vor dem Australier Michael Matthews und Spitzenreiter Tadej Pogacar durch. Maximilian Schachmann war im schweren Finale lange vorn dabei, arbeitete für seinen Kapitän Alexander Wlassow und musste am Ende abreißen lassen.

In der Gesamtwertung ergaben sich nur kleine Verschiebungen. Der Slowene Pogacar baute seinen Vorsprung durch eine Zeitgutschrift aus und liegt 39 Sekunden vor dem Vorjahreszweiten Jonas Vingegaard. Der Däne hofft vor allem auf die längeren Anstiege in den Alpen in der kommenden Woche, um Pogacar zu attackieren. Dritter ist Geraint Thomas mit einem Rückstand von 1:14 Minuten. Der Waliser ist in einer so guten Verfassung wie vielleicht seit seinem Tour-Sieg 2018 nicht mehr.

Schwerer Sturz

Nach der ersten Bergankunft war man im Peloton gewillt, es etwas ruhiger angehen und Ausreißern eine Chance zu lassen. Doch die Etappe begann so hektisch wie in den Vortagen. Nach elf Kilometern ereignete sich auf einer geraden Straßen ein schwerer Sturz, in den neben Maximilian Schachmann auch Pogacar verwickelt war. Die UAE-Mannschaft des Slowenen beruhigte das Tempo im Feld, bis ihr kurzfristig anderthalb Minuten zurückliegender Kapitän wieder aufgeschlossen hatte.

Ein Ausreißer-Trio bestimmte lange das Geschehen der Etappe. Der Italiener Mattia Cattaneo, der Belgier Frederik Frison und der Brite Fred Wright waren kurz vor dem Pogacar-Sturz ausgerissen und fuhren maximal dreineinhalb Minuten Vorsprung heraus. Frison konnte seinen Fluchtgefährten dann nicht verfolgen, dann verließen Cattaneo die Kräfte und Wright wurde 3,5 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Im Sprintfinale spielte van Art dann seine Stärke aus.

Vor dem Start der Etappe wurden die ersten Corona-Fälle der Tour vermeldet. Pogacars norwegischer Teamkollege Vegard Stake Laengen musste das Rennen nach einem positiven Test ebenso aufgeben wie der Franzose Geoffrey Bouchard. Vor dem Start der Rundfahrt in Kopenhagen mussten sechs Fahrer aufgrund von positiven Tests wieder abreisen. Am ersten Ruhetag am Montag gibt es verpflichtende Tests für alle Fahrer und Betreuer.

„Vegard war am Freitagmorgen negativ bei unseren internen Tests. Am Abend klagte er über Halskratzen, und ein Schnelltest war positiv. Ein PCR-Test bestätigte das Ergebnis“, sagte UAE-Arzt Adriano Rotunno. AG2R teilte mit, man habe bei allen Fahrern und Betreuern alle drei Tage Schnelltests vorgenommen. Dazu gab es Tests der Organisatoren.

Der Weltverband UCI hatte wenige Tage vor dem Tour-Start die Corona-Regeln gelockert. So genügten statt PCR- nur noch Schnelltests, zudem muss ein Team nach zwei positiv getesteten Fahrern das Rennen nicht mehr verlassen. Eine neue Regel besagt zudem, dass ein Fahrer trotz eines positiven Tests im Rennen bleiben kann, wenn dieser symptomfrei und nicht ansteckend ist. Dies war beim Luxemburger Bob Jungels der Fall, einem Teamkollegen von Bouchard.