Tadej Pogacar wehrt die finale Attacke von Jonas Vingegaard ab und bejubelt den Etappensieg. Foto: AFP/Marco Bertorello

Der Rad-Superstar feiert nach einem dramatischen Rennen seinen zweiten Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt. Lennard Kämna gibt alles – und wird noch eingefangen.

Was für ein Kampf! Was für eine Dramatik! Und was für eine Enttäuschung! Bis 100 Meter vor dem Ziel sah es so aus, als würde Lennard Kämna die erste Bergankunft der Tour de France 2022 gewinnen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht holte er an der finalen, 24 Prozent steilen Rampe auf einer staubigen Schotterpiste das Letzte aus seinem Körper heraus. Die Muskeln brannten, alles tat weh, das Ziel war in Sicht. Doch es reichte nicht – weil der Superstar des Radsports und dessen größter Konkurrent von hinten heran rauschten und Kämna doch noch stehen ließen. „Es war superhart, aber ich hatte lange Power aus dem Pedal“, sagte der Profi aus dem deutschen Team Bora-hansgrohe, „nur am Ende hatte ich nichts mehr zuzusetzen. Ich wusste, dass es sehr eng wird, doch ich wollte die Lücke verteidigen. Letztlich habe ich mir nichts vorzuwerfen.“