Die kalifornische Fusion-Pop-Band Toto hat die Freilichtbühne Killesberg mit Wohlklang geflutet. Vor rund 4500 Zuschauern spielten sie den Welt-Hit „Rosanna“.
Gitarrist Steve Lukather hat 2014 alle Überlebenden der kalifornischen Fusion-Pop-Band Toto versammelt, um deren Geist wiederzuerwecken. Im Wesentlichen erfolgreich: Rund 4500 Zuschauer auf dem Killesberg, unter ihnen Schlager-Barde Dieter Thomas Kuhn, unter dessen Brusthaar-Toupet heimlich ein Rockerherz schlägt, wippen und lächeln am Mittwoch zum Westcoast-Wohlklang von „I’ll Supply The Love“. Sie winken und klatschen, singen bei „Stranger In Town“ kräftig mit und vereinen sich beim Chorus von „Rosanna“ zum mächtigen Chor. Der Welt-Hit erstrahlt in alter Frische: Wie alle großen Popsongs umgibt ihn eine Aura unantastbarer Erhabenheit, wenn die Schöpfer selbst ihn mit Würde intonieren.
Toto hüllen die Zuschauer ein in ihr ausgeklügelt orchestriertes Klanggeflecht, aus dem Einzelne herausragen. Keyboarder und Komponist David Paich flutet als Zeremonienmeister mit Zylinder die Arena mit üppigen Pianofantasien und kantigen Jazz-Anflügen. Aushängeschild Lukather lässt im Solo von „Without Your Love“ seinen Fingern freien Lauf, wie es mit so viel Gefühl nur wenige können, und die Töne flirren nur so durch den frischen Sommerabend. Auch wegen der Fusion-Einlagen sind viele gekommen, und sie spenden Szenenapplaus wie beim Jazz.
Allein Tour-Drummer Shannon Forrest setzt kaum Akzente, verschleppt mitunter gar leicht den Beat wie in „Hold The Line“, wo der verstorbene Jeff Porcaro federleicht immense Wucht entfalten konnte.
Die Stimme von Hauptsänger Joseph Williams dagegen strahlt hell, nur die ganz hohen Passagen überlässt er Background-Sängerin Jenny Douglas-Foote. Magisch wirken die vielstimmigen Satzgesänge, an denen auch Paich und Lukather mitwirken, und in der einzigen Zugabe, „Africa“, darf das Publikum noch einmal kollektiv das prägnante Hauptmotiv nachsingen – das in manchem Kopf noch nachgehallt haben dürfte.