Es ist ein Fall, der Rätsel aufgibt: Ein Spaziergänger findet bei Marbach drei Müllsäcke voller verwester Vögel. Was steckt dahinter?
Erst hat sich Peter Jansen gar nicht soviel dabei gedacht, als er bei der Mittags-Gassi-Runde mit seinen beiden Hunden die blauen Müllsäcke an der Böschung sah. Vergangene Woche war das, am Ortsrand von Marbach in Richtung Poppenweiler. Doch dann hat der Spaziergänger gerochen, „dass da etwas verwest“.
Der Marbacher brachte seine Hunde zum Auto und ging etwas näher an das Gebüsch nahe der Unterführung heran, sah Käfer und Fliegen – und rief die Polizei. Als die Beamten die Säcke öffneten, bot sich ihnen ein wirklich unappetitlicher Anblick: In allen Mülltüten waren Knochen und Federn von verwesenden Vögeln.
Spaziergänger schockiert: „Wer macht so etwas?“
Man konnte nicht viel erkennen, berichtet Peter Jansen, dazu sei die Verwesung schon zu weit fortgeschritten gewesen. Er hatte den Eindruck, dass es sich um kleinere Vögel handelte. In einem Sack seien zudem die Überreste eines sehr großen Vogels gewesen, in einem anderen die eines Säugetieres.
„Wer macht so etwas?“, fragt sich der Marbacher. „Doch bestimmt kein Mensch, der irgendetwas Gutes mit Tieren im Schilde führt.“ Tatsächlich bietet der Fund Raum zu allerlei Spekulationen, doch wirklich aufklären wird sich der Fall wohl nicht lassen.
Bei der Polizei bestätigt man den Fund der Säcke, die mit den Tierleichen gefüllt waren. Allerdings sei deren Zustand derart verwest gewesen, dass man nicht mehr wirklich nachvollziehen konnte, was für Tiere es genau waren, wo diese herkamen oder wie sie ums Leben kamen.
Unklarheit über Tierquälerei
Womit auch nicht klar wird, was sich derjenige, der die Säcke an der Böschung abgestellt hat, zu Schulden hat kommen lassen. Würde es sich zum Beispiel um Tierquälerei handeln, läge ein Straftatbestand vor, erklärt ein Polizeisprecher. Ein bloßer „Verstoß gegen das Tierkörperbeseitigungsgesetz“ hingegen ist eine Ordnungswidrigkeit.
Feststellen, was passiert ist, lässt sich also nicht mehr. Den Polizisten blieb daher nichts weiter übrig, als die Säcke samt Inhalt zu einer Tierkörperbeseitigungsanstalt zu bringen. Kleintierkadaversammelstellen für Heimtiere gibt es im Landkreis in Ditzingen, Marbach, Ludwigsburg und Vaihingen.