Finger weg: wer einen toten Feldhasen entdeckt, sollte besser einen Haken schlagen und das Kreisjagdamt benachrichtigen. Denn im Kreis gibt es einen neuen Fall von Hasenpest. Sie ist auch für Menschen nicht ungefährlich.
Rems-Murr-Kreis - Wer beim Spazierengehen auf einen toten Hasen trifft, sollte diesen auf keinen Fall anfassen, denn womöglich ist das Tier an der Hasenpest gestorben: Sie wurde kürzlich auch bei einem toten Hasen in Winterbach – nicht, wie ursprünglich vom Landratsamt gemeldet in Weinstadt – nachgewiesen. Die Krankheit, die von Bakterien ausgelöst wird, ist für Nagetiere wie Hasen, Wühlmäuse, Kaninchen, Biber oder Ratten tödlich und kann beim Menschen starkes Fieber, Lymphknotenschwellungen, Durchfall, Erbrechen oder Atemnot auslösen. Beim Menschen wird die Krankheit mit Antibiotika behandelt. Auch Hunde sollte man von verstorbenen Tieren unbedingt fernhalten.
Auslöser sind Bakterien
Die Hasenpest ist in ganz Europa verbreitet. In Baden-Württemberg wurden in diesem Jahr nach den Angaben des Landratsamts Waiblingen bisher 16 Fälle gemeldet, 2019 waren es insgesamt 36 Fälle. Im Rems-Murr-Kreis wurden auch in den Vorjahren immer wieder einzelne verendete Feldhasen gefunden, die an der Hasenpest erkrankt waren. Dieses Jahr sind bisher drei Fälle aufgetreten, in Alfdorf, Schorndorf und nun Winterbach. Es ist inzwischen davon auszugehen, dass der Erreger dauerhaft in Baden-Württemberg vorkommt.
Was ist bei einem Fund zu tun?
Wer tote Tiere findet, sollte sie beim Kreisjagdamt (0 71 91/895 43 69) oder beim örtlichen Polizeirevier melden – und zwar unter Angabe des Fundorts des des Kadavers. Der zuständige Jagdpächter kann die verendeten Hasen zur Untersuchung an das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt in Fellbach bringen oder über eine Sammelstelle für Tierkadaver beseitigen.