Nach dem tragischen Unfalltod zweier Skifahrer am Feldberg rätseln die Behörden noch über die Unfallursache. Foto: dpa

Wie konnte es zu dem tragischen Skiunfall am Sonntagabend am Feldberg kommen? Die Behörden erhoffen sich von der Obduktion der beiden Todesopfer Aufklärung.

Feldberg - Nach einer tödlichen Kollision von zwei Skifahrern auf dem Feldberg hoffen die Ermittler, dass die Untersuchung der Leichen mehr über das Unglück verrät. Bis Mittwoch wollen die Gerichtsmediziner mit ihrer Arbeit fertig sein, mit Ergebnissen rechnet die Polizei noch diese Woche, wie eine Sprecherin am Dienstag in Freiburg sagte. „Wenn wir wissen, welche Organe verletzt wurden, können wir Rückschlüsse auf die Art des Zusammenstoßes ziehen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Am Sonntagabend waren ein 29-Jähriger aus dem Elsass und ein 30 Jahre alter Mann aus dem Kreis Böblingen auf einem „Anfängerhügel“ zusammengeprallt. Sie erlitten so schwere Verletzungen, dass ihnen nicht mehr geholfen werden konnte.

Die Gerichtsmedizin soll auch klären, ob die Skifahrer Alkohol getrunken hatten. Bisher gibt es darauf keine Hinweise.

Keine Erkenntnisse zu Fehlverhalten auf der Piste

Nach wie vor hat die Staatsanwaltschaft keine Erkenntnisse über ein mögliches Fehlverhalten eines der Fahrer. Die Bergwacht Schwarzwald vermutet wegen der schweren Verletzungen, dass mindestens einer deutlich zu schnell unterwegs gewesen sein könnte.

Die Männer waren am Sonntagnachmittag rund 100 Meter vor der Talstation des Lifts zusammengestoßen. Der Unfall ereignete sich auf einer flachen Anfängerpiste, die Sichtverhältnisse waren gut und beide Fahrer keine Anfänger.

Die Bergwacht Schwarzwald als auch die örtlichen Liftbetreiber halten nichts von einer Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen auf den Pisten. „Wir würden alles tun, was die Pisten sicherer macht“, sagte Stefan Wirbser, Vorsitzender der örtlichen Liftbetreiber, Präsident des Skiverbandes Schwarzwald und Bürgermeister der Gemeinde Feldberg. Jedoch stellten etwa mehr Warnschilder an den Hängen eher weitere Gefahrenpunkte dar.

„Das klingt sehr symbolisch. Ich bin mir nicht sicher, ob mehr Schilder eine so durchschlagende Wirkung hätten“, sagte auch der Sprecher der Bergwacht Schwarzwald, David Vaulont. Ebenso wenig sinnvoll sei ein Ski-Führerschein. Allein wegen der ausländischen Skigäste habe er an einer Umsetzung erhebliche Zweifel.

Letztendlich könnten Unfälle nur durch Rücksicht und angepasste Geschwindigkeit verhindert werden, sagte Vaulont. Anders als auf der Straße gibt es für Wintersportler auf der Skipiste keine gesetzlichen Vorschriften zur Regelung des Verkehrs.