Die Apotheke sowie zwei weitere des gleichen Verbundes wurden zudem aus Sicherheitsgründen vorläufig geschlossen. Foto: dpa/Oliver Berg

Knapp einen Monat nach Todesfällen durch vergiftete Glukose aus einer Kölner Apotheke gibt es erste Hinweise, wie es dazu kommen konnte. Vieles deutet auf ein Versehen hin.

Köln - Nach dem Tod einer jungen Mutter und ihres Babys durch vergiftete Glukose aus einer Kölner Apotheke ermittelt die Staatsanwaltschaft nun gegen zwei Mitarbeiter des Geschäfts. Die Verunreinigung der Glukose sei eher auf ein Versehen als auf Vorsatz zurückzuführen, sagte der Kölner Staatsanwalt Ulrich Bremer am Freitag. Die „Rheinische Post“ hatte zuvor berichtet.

Die Beschuldigten hätten sehr umfangreiche Aussagen zu ihren Aufgaben und den Abläufen in der Apotheke gemacht. Die giftige Substanz - Lidocainhydrochlorid - sei in einem sehr ähnlichen Gefäß gelagert gewesen wie die Glukose. Es gebe aktuell keine Hinweise auf vorsätzliches Handeln.

Apotheken aus Sicherheitsgründen geschlossen

Eine Frau und ihr durch einen Notkaiserschnitt geborenes Baby waren am 19. September an Organversagen gestorben. Zuvor hatte die 28-Jährige eine Glukose-Mischung aus der Kölner Apotheke zu sich genommen. Das Präparat war Teil eines Routinetests auf Diabetes in der Schwangerschaft. Erst einige Tage später wurde die Öffentlichkeit informiert und der betroffenen Apotheke untersagt, Medikamente abzufüllen oder selbst zu mischen. Die Apotheke sowie zwei weitere des gleichen Verbundes wurden zudem aus Sicherheitsgründen von der Bezirksregierung vorläufig geschlossen.