Im Rems-Murr-Kreis hat sich ein Gewaltverbrechen ereignet (Symbolbild). Foto: Phillip Weingand / STZN

Am Freitag wird in einem Heim in Großerlach die Leiche einer Seniorin gefunden. Eine 62-Jährige wird unter Tatverdacht festgenommen. Eine Sprecherin zeigt sich schockiert von der Gewalttat. Die mutmaßliche Täterin galt als unauffällig.

Großerlach - Am Freitag ist im Alexander-Stift Großerlach (Rems-Murr-Kreis) eine Seniorin umgebracht worden. Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich bei dem Opfer um eine 91 Jahre alte Frau, die im betreuten Wohnen untergebracht war. Sie wurde am Freitagvormittag tot im Schlafzimmer ihrer Wohnung in dem Heim aufgefunden. Am Tatort wurde unter dringendem Tatverdacht eine 62 Jahre alte Nachbarin festgenommen. Sie soll sich in einem verwirrtem Zustand befunden haben. Die Festgenommene bewohnte eine Wohnung im selben Gebäude wie das Opfer und soll psychisch krank sein. Zur Tat äußerte sie sich gegenüber der Polizei nicht. Sie wurde in eine Psychiatrie gebracht.

Das Opfer ist laut Polizeibericht „zwischen Donnerstagabend und Freitagvormittag durch massive Gewalteinwirkung zu Tode gekommen“. Genauere Angaben zur Todesursache machen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht, die Ermittlungen zu der Gewalttat, ihrer Vorgeschichte und einem möglichen Motiv dauern an.

Gesprächskreise sollen helfen, die Gewalttat aufzuarbeiten

Eine Sprecherin des Betreibers, der Diakonie Stetten, bestätigte den Vorfall. So eine Gewalttat habe es noch nie gegeben: „Wir sind alle schockiert und entsetzt. Die Dame hatte schon einige Jahre bei uns gelebt“, so die Sprecherin. In dem Heim seien mittlerweile Gesprächskreise eingerichtet worden, um Bewohnern und Mitarbeitern zu helfen, den Vorfall zu verarbeiten. Der Sprecherin zufolge war die nun festgenommene 62-jährige Bewohnerin vorher noch nicht als aggressiv in Erscheinung getreten: „Sie war bislang unauffällig.“

Im betreuten Wohnen des Alexander-Stifts Großerlach tritt die Diakonie Stetten seit Oktober 2016 lediglich als Vermieter auf. Die Bewohner mieten dort nur noch Wohnungen an, betreut werden sie dann von Mitarbeitern ambulanter Pflegedienste. Dazu, ob die Gewalttat möglicherweise zu verhindern gewesen wäre, kann die Sprecherin der Diakonie Stetten laut eigener Angabe keine Einschätzung abgeben.