Gilt als großes Torwart-Talent des VfB: Dennis Seimen (17) Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Der VfB-Trainer hätte keine Bedenken, wenn die Keeper aus der zweiten Reihe in Mainz für die erkälteten Fabian Bredlow und Florian Müller einspringen müssten – wozu es aber wohl nicht kommen wird.

Unter der Woche waren die Torhüter Thema beim VfB Stuttgart. Das ist kein Novum in dieser Saison, hatte dieses Mal aber nicht mit der Leistung am Wochenende zu tun – sondern mit dem Kuriosum, dass sowohl Stammtorhüter Fabian Bredlow als auch sein Stellvertreter Florian Müller erkältet aussetzen mussten.

Was das für das Auswärtsspiel an diesem Sonntag (15.30 Uhr/Liveticker) beim FSV Mainz 05 bedeutet? Womöglich die Aussicht auf das Bundesliga-Debüt für Keeper Nummer drei Florian Schock oder die Nachwuchshoffnung Dennis Seimen aus der U 19? Zutrauen würde es der Trainer ihnen, keine Frage. „Beide sind sehr gute Nachwuchstorhüter mit sehr guten Eindrücken im Training“, sagte Sebastian Hoeneß auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Falls wir da reagieren müssten, hätte ich auch das Vertrauen, dass die beiden das leisten könnten.“

Immer wieder Torhüterdiskussionen beim VfB

Dass es am Sonntag dazu kommt, glaubt Hoeneß aber nicht. Die Trainingspause für Bredlow und Müller sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, „um keine Verschlimmerung zu riskieren.“ Für das Mainz-Spiel sei er bei beiden zuversichtlich.

Aus der Welt ist das Torhüter-Thema in Bad Cannstatt damit allerdings noch nicht, zu schwankend waren die Leistungen der Schlussmänner in dieser Saison. Erst griff Müller immer wieder daneben, bis er im Februar von Bredlow abgelöst wurde. Der startete stark, patzte zuletzt aber auch immer öfter. Gegen Hertha BSC (1:2) ließ er einen zentralen Abschluss von Florian Niederlechner durchrutschen, gegen Bayer Leverkusen (1:1) verursachte er einen unnötigen Elfmeter. Fehler, die letztlich jeweils wichtige Punkte im Abstiegskampf kosteten.

So machten in den vergangenen Tagen gar Spekulationen die Runde, wonach der Verein zur neuen Saison in jedem Fall eine neue Nummer eins verpflichten wolle. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Bredlow (28) besitzt in Stuttgart noch einen Vertrag bis 2024, Müller (25) sogar bis 2025 – und zählt zudem zu den Topverdienern im Kader.

Für Hoeneß ist das alles aber zwei Spieltage vor Schluss kein Thema. Der Fokus liegt darauf, mit dem jetzigen Kader den Klassenverbleib doch noch zu schaffen – und Stammkeeper Bredlow den Rücken zu stärken. Fehler gehörten zum Fußball dazu, so Hoeneß: „Und auf bestimmten Positionen werden sie schneller bestraft. Es geht mir darum, dass wir als Team bewertet werden.“ So dürfte Bredlow auch am Sonntag wieder zwischen den Pfosten stehen. Wenn denn die Erkältung schnell genug weicht.