Unter den 100 teuersten Unternehmen an den Weltbörsen finden sich nur noch vier deutsche. Das geht aus einer Analyse von Ernst & Young hervor.

Stuttgart - Unter den 100 teuersten Unternehmen an den Weltbörsen finden sich nur noch vier deutsche. Das geht aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervor, die am Donnerstag in Stuttgart veröffentlicht wurde. Damit fiel Deutschland im Länderranking vom zweiten auf den sechsten Platz.

Platz eins geht an die USA - vor China, Großbritannien, Frankreich und Japan. Das teuerste Unternehmen weltweit ist Petrochina, die nach Börsenwert wertvollste deutsche Firma ist Siemens. Dennoch konnte die Mehrzahl der deutschen Top-Konzerne im Jahresverlauf an Wert zulegen. Die Erholung der Aktienmärkte in anderen Ländern - vor allem den Schwellenländern - sei aber stärker gewesen, so dass die meisten deutschen Unternehmen im Ranking abgerutscht seien, hieß es in der Analyse.

VW rutscht von Platz 26 auf Rang 155

Der deutsche Spitzenreiter Siemens kommt im weltweiten Vergleich allerdings nur noch auf Platz 62. Direkt darauf folgt der Energiekonzern E.ON. Auf Platz 81 ist noch der Pharmakonzern Bayer vertreten, auf Rang 88 landete die Deutsche Telekom. Ende 2008 sei noch Volkswagen auf Platz 26 mit einem Börsenwert von 110 Milliarden Dollar das teuerste deutsche Unternehmen gewesen. Jetzt kommt der Autobauer mit einem Börsenwert von 42,5 Milliarden Euro nur noch auf Platz 155. Der Kurs der VW-Aktie war 2008 zeitweise in Folge von Spekulationen regelrecht explodiert, das erklärt diese Entwicklung.

Ernst & Young merkt in der Untersuchung allerdings auch an: "Gemessen an ihrer tatsächlichen volkswirtschaftlichen Bedeutung sind Deutschlands Konzerne bei weitem nicht angemessen repräsentiert: 15 der 100 umsatzstärksten Unternehmen der Welt kommen aus Deutschland." Ganz knapp den Sprung unter die Top-100 verfehlte die deutsche Software-Schmiede SAP mit Platz 101 (Vorjahr 99). Verbessern konnte sich BASF auf Rang 104 (126). Die Allianz rutschte dagegen von Platz 86 im Jahr 2008 auf Rang 107. Daimler stieg von 125 auf 109, RWE verlor dagegen 38 Plätze - von 80 auf 118. Die Deutsche Bank konnte sich klar von 237 auf 148 verbessern.

Energiekonzerne dominieren die TOP-10

Während sowohl Europa als auch die USA in den vergangenen zwölf Monaten an Gewicht verloren, steigerten vor allem asiatische Unternehmen ihre Bedeutung an den Weltbörsen: So stieg die Zahl der chinesischen Unternehmen im Top-100-Ranking im vergangenen Jahr von 8 auf 11, im Top-300-Ranking von 19 auf 25, wie Ernst & Young weiter mitteilte. Gleichwohl dominieren die USA den Vergleich nach wie vor mit 38 Unternehmen (Vorjahr 43).

Unter den Top-10 nehmen 2009 Energiekonzerne den Spitzenplatz ein: Mit Petrochina und Exxon Mobil (USA) kommen der erste und der zweite Platz aus diesem Sektor. Auf dem dritten Rang folgt Microsoft (USA), vor der IND. & COMM. Bank of China, Wal-Mart (USA) und der China Construction Bank. Platz sieben geht an den australischen Rohstoffkonzern BHP Billiton vor der britischen HSBC Bank und dem brasilianischen Ölkonzern Petrobras. Nummer zehn ist das amerikanische Internetunternehmen Google.