In Asperg ist Stadtfest am Wochenende – allerdings ist es von Trauer überschattet. Foto: Werner Kuhnle

Für die anstehende Veranstaltung in Asperg, wo die getötete Tabitha wohnte, wird das Programm geändert. Eine Schweigeminute ist geplant.

Ausgiebig feiern? Daran denkt in Asperg und Umgebung dieser Tage wohl niemand. Seit bekannt ist, dass die vermisste Tabitha (17), die in der Stadt wohnte, von einem ihr bekannten 35-jährigen Syrer umgebracht worden sein soll, ist die Bestürzung groß. An Feierlichkeiten ist daher auch kaum zu denken, wenn es um das Stadtfest geht, das am kommenden Samstag und Sonntag erstmals seit der Corona-Pause wieder in Asperg stattfinden wird. Das sehen auch die Organisatoren so: Sie entschieden, das Programm wegen des Gewaltverbrechens abzuändern.

„Es geht um einen respektvollen Umgang mit diesem grausamen Thema“, sagt Bürgermeister Christian Eiberger. Es sei klar, dass in die jetzige Situation keine Jubelei oder Ähnliches passe. So wird das Stadtfest am Samstag statt mit dem traditionellen Fassanstich des Bürgermeisters mit einer Schweigeminute zu Ehren des getöteten Teenagers eröffnet. Auch der ökumenische Gottesdienst zum Auftakt des zweiten Tages steht unter einem neuen Stern. In ihm soll der Fall Tabitha aufgegriffen werden. Ein reiner Gedenkgottesdienst ist aber nicht vorgesehen.

Feuerwerk auch abgesagt

Und ruhiger als geplant wird auch der Festabschluss ausfallen: Das Feuerwerk wurde abgesagt. „Wir wollen es den Angehörigen jetzt nicht auch noch antun, dass sie so etwas hören müssen“, sagt Eiberger. Er hatte sich am Dienstagmorgen mit seinen Stellvertretern über das Vorgehen abgestimmt und die Programmänderung dann an die zahlreichen mitwirkenden Vereine weitergegeben. „Da hatten auch alle Verständnis dafür.“

Eine Absage stand nicht im Raum, vielmehr geht es um ehrendes Gedenken. Die Stadtverwaltung betont bei der Programmankündigung, dass „trotz des bevorstehenden Stadtfestes die Gedanken aller Asperger bei der Familie von Tabitha sind“. Man spüre einfach, sagt der Bürgermeister, dass ihr Tod ein großes Thema sei, das die Menschen bewege. Asperg sei eine kleine Stadt, in der man sich kennt und voneinander weiß. „Immer wieder ist das Wort ‚unvorstellbar‘ zu hören. Es wird viel darüber gesprochen. Das wird am Samstag und Sonntag genauso sein“, sagt Christian Eiberger.

Das übrige Programm auf dem Markt- und dem Kirchplatz findet wie geplant statt. Das Festgelände wurde aufgrund der großen Beteiligung von örtlichen Vereinen gegenüber der Vor-Corona-Zeit sogar räumlich erweitert. Auf den Bühnen wird an beiden Tagen viel geboten sein, an beiden Abenden treten Live-Bands auf. Am Sonntagnachmittag spielt die Stadtkapelle.