Nachdem in der Nähe des Fellbacher Landungsstegs eine tote Frau gefunden wurde, hat die Polizei erste Erkenntnisse bekannt gegeben. Bei dem Opfer handelt es sich um eine 26-Jährige.
Nach einem Gewaltverbrechen in Fellbach-Oeffingen (Rems-Murr-Kreis) hat die Polizei erstmals Näheres zur Identität des Opfers bekannt gegeben. Demnach ist die Tote inzwischen identifiziert, es handelt sich um eine 26 Jahre alte Frau mit ruandischer Staatsangehörigkeit. Ihr lebloser Körper war am Freitag im Neckar entdeckt worden, laut Polizei wies er Stichverletzungen auf. „Nach bisherigen Erkenntnissen war sie bereits mehrere Tage tot“, so ein Polizeisprecher.
Die Tote war am Freitag um kurz nach 17 Uhr gefunden worden. Wegen der äußeren Verletzungen ging die Polizei sehr schnell von einem Gewaltverbrechen aus. Am Samstagvormittag bestätigte eine Obduktion diesen Verdacht. Umgehend richtete die Polizei eine 30-köpfige Sonderkommission mit dem Namen „Fluss“ ein, um das Verbrechen aufzuklären. Am Samstag hatten Einsatzkräfte, unterstützt von Spürhunden, Polizeibooten und einem Polizeihubschrauber, den Fundort und die Umgebung nach Spuren abgesucht. Laut der Polizei wurden dabei auch einige Gegenstände gefunden – ob sie mit der Tat in einem Zusammenhang stehen, ist aber noch unklar.
Auch am Montag sollen die Ermittlungen und die Spurensuche weitergehen, dabei werden auch Taucher zum Einsatz kommen. Die Polizei betont, sie arbeite „mit Hochdruck“ an der Aufklärung des Falls. „Wir haben in diesem Fall bislang keinen konkreten Tatverdacht“, sagt der Polizeisprecher Robert Silbe. „Derzeit führen wir noch umfangreiche Ermittlungen und Befragungen im Umfeld des Opfers durch.“
Keine Hinweise auf Zusammenhang mit Schwaikheimer Fall
Es ist dies das zweite tödliche Gewaltverbrechen im Rems-Murr-Kreis innerhalb von zwei Monaten. Ende September war in einem Gartengrundstück zwischen Schwaikheim und Winnenden eine 75 Jahre alte Frau getötet worden, auch hier ermittelt eine Sonderkommission. Einen Durchbruch bei den Ermittlungen gab es hier bislang nicht. Eine Schilderung des Falls in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ brachte mehrere Hinweise, denen die Polizei nun nachgeht, aber der lang ersehnte heiße Tipp war bislang offenbar nicht darunter. Noch immer sucht die Polizei im Schwaikheimer Fall nach einem jungen Mann als möglichem Zeugen, der sich in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben soll.
In der Bevölkerung brodelt indes die Gerüchteküche. In verschiedenen Posts auf Facebook werden die beiden Taten miteinander in einem Zusammenhang gebracht. Zwar liegen zwischen den beiden Fundorten der Frauenleichen nur rund sieben Kilometer Luftlinie. „Wir haben aber keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Taten“, betont der Polizeisprecher Robert Silbe. Die beiden Sonderkommissionen seien aber gut miteinander vernetzt, um dies zu prüfen.