An dieser Stelle ist der Unfall passiert. Foto: Langner

Nach dem tödlichen Unfall an der Schönbuchbahn-Strecke bei Weil im Schönbuch ist die Bestürzung im Umfeld der 18-Jährigen groß. Der Bahnübergang war erst im März geprüft worden.

Die junge Frau, die am Montagnachmittag an einem Übergang der Schönbuchbahn von einem Zug erfasst wurde, ist am Dienstagnachmittag in einer Klinik ihren Verletzungen erlegen. Das haben die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das zuständige Polizeipräsidium Ludwigsburg am Mittwochvormittag mitgeteilt.

 

Gegen 14.15 Uhr hatte die 18-Jährige mit einem E-Scooter den Bahnübergang am Bäumlesweg in Weil im Schönbuch in Richtung B 464 überqueren wollen. Nahezu zeitgleich fuhr hier ein Zug der Schönbuchbahn vorbei, in dem etwa 30 Personen saßen. Die junge Frau wurde beim Zusammenstoß schwer verletzt und kam mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Die polizeilichen Ermittlungen zur Unfallursache dauern an, die Staatsanwaltschaft hat dafür extra einen Sachverständigen eingeschaltet.

Auch im Rathaus in Weil im Schönbuch sitzt der Schock tief. Die 18-Jährige war bei der Gemeinde angestellt und hat eine Ausbildung als Erzieherin absolviert. „Wir sind bestürzt und sehr traurig“, sagt die Hauptamtsleiterin Kathrin Böhringer am Mittwochmittag hörbar angefasst am Telefon, „wir haben eine junge Kollegin verloren.“ Man sei in Gedanken bei der Familie und werde zu gegebener Zeit auf die Eltern zugehen.

Warum gibt es keine Schranken?

Wie es zu dem folgenschweren Unfall kam, ist bislang nicht abschließend geklärt. An diesem unbeschrankten Bahnübergang warnen eine Ampel sowie ein Akustiksignal, wenn ein Zug kommt. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das nicht funktioniert hätte“, erklärt Jan Schillinger, Prokurist und Performance Manager bei der Württembergischen Eisenbahn-GmbH (WEG), die für den Betrieb der Schönbuchbahn zuständig ist. Man habe die Situation vor Ort überprüft und die Erkenntnisse an die Polizei weitergegeben. „Die Bahn ist als Fortbewegungsmittel eigentlich sehr sicher“, so Schillinger, „umso tragischer ist dieser Todesfall nun.“

Warum aber hat dieser Bahnübergang keine Schranken? „Es gibt alle zwei Jahre eine Bahnübergangschau“, erläutert Schillinger. Dabei würden mit Polizei, Behörden und Gemeinde die Bedingungen vor Ort auf Sicherheit geprüft. Wie sind die Sicht- und die Straßenverhältnisse? Welche Fahrzeuge sind unterwegs? Welche Gefahrenquellen lauern? „Der Übergang am Bäumlesweg war diesbezüglich immer unauffällig“, so Schillinger. Die letzte Prüfung fand am 13. März statt, auch da sei man zu dem Schluss gekommen, dass kein weiterer Handlungsbedarf vorliege. Gleichwohl werde der aktuelle Todesfall sicherlich in die zukünftigen Bewertungen einfließen.